Ratingen Lebenshilfe unterstützt gestresste Eltern

Ratingen · Der "Familienunterstützende Dienst" (FUD) hilft stundenweise, den Alltag zu bewältigen. Die Nachfrage ist groß.

 Gruppenausflug in Langenfeld: Zur Entlastung aller Familienmitglieder übernehmen derzeit 80 Mitarbeiter des Dienstes stundenweise die Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung,

Gruppenausflug in Langenfeld: Zur Entlastung aller Familienmitglieder übernehmen derzeit 80 Mitarbeiter des Dienstes stundenweise die Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung,

Foto: Lebenshilfe

Wer Kinder hat, der ist meist rund um die Uhr im Dauereinsatz - ruhige Stunden zum Entspannen sind eher selten. Noch schwerer ist es für Eltern mit behinderten Kindern, die noch zu Hause wohnen, etwas Zeit für sich selbst oder für die Geschwisterkinder ohne Behinderung zu finden.

Um solche Familien zu unterstützen, bietet die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Kreisvereinigung Mettmann seit zwei Jahren Hilfen im "Familienunterstützenden Dienst" (FUD) an. Bis 2016 wird der Aufbau des FUD teilweise von Aktion Mensch gefördert. "Der FUD hat das Ziel, Mütter und Väter zu beraten und zu unterstützen, damit sie den Alltag in der Familie entspannter gestalten können", so die Leiterin des FUD, Janina Fagas.

Zur Entlastung aller Familienmitglieder übernehmen derzeit 80 Mitarbeiter des FUD stundenweise die Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung, sorgen für Unterhaltung, Spiel und Spaß der Kids. "Die Betreuung wird ganz den Bedürfnissen und der Behinderungsform des Kindes angepasst. Ob wir nun zu Hause in der Familie Brettspiele spielen, im Garten kicken oder Ausflüge in den Zoo machen - das kommt ganz auf die Wünsche des Kindes an", sagt Fagas und fügt hinzu: "Und das Beste daran: Das macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern verschafft den Eltern auch einige Stunden Zeit, sich einmal auf sich oder die Geschwisterkinder zu konzentrieren. So können auch die Kinder ohne Behinderung einmal einige Stunden die ganze Aufmerksamkeit der Eltern beanspruchen."

Die Angebote haben sich in den letzten zwei Jahren stark entwickelt. In der Ratinger Helen-Keller-Schule und in der Schule An der Virneburg (Langenfeld) finden Ferienbetreuungen sowie eine Freitagsbetreuung ab 12 Uhr im Anschluss an den Unterricht statt. Besonders erfreulich sind die regelmäßigen Kinder-und Jugendgruppen in Ratingen und Langenfeld am Wochenende, dieses Angebot ist für alle Kinder zugänglich. Zudem gibt es die allseits beliebte Teestube, die jeden Donnerstag rund 20 Besucher zählt.

Alle Betreuungsangebote können zum größten Teil über Pflegekassen oder die Eingliederungshilfe finanziert werden. "Oftmals wissen die Eltern gar nicht, welche Leistungen ihnen zustehen, dann berate ich die Eltern über die Finanzierungsmöglichkeiten", so Fagas.

Damit zukünftig noch mehr Familien unterstützt werden können, sucht die Lebenshilfe noch Mitstreiter (aus dem gesamten Kreis Mettmann) für den FUD, die stundenweise am Nachmittag tätig werden. Das Mindestalter ist 18 Jahre. Gesucht werden Personen, die flexibel sind und gut mit Kindern umgehen können. "Auch wenn wir uns freuen würden, wenn Profis mit Vorerfahrung im Umgang mit behinderten Kindern mit an Bord wären, freuen wir uns über jeden, der mitmacht. Egal ob mit oder ohne pädagogische Vorkenntnisse", sagt Fagas. Fortbildungen und Schulungen finden regelmäßig statt.

(RP)
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