Breitscheid Kreisverkehr immer noch Flickwerk

Breitscheid · Ende 2014 war die Sanierung des Kreisels am Krummenweg beendet. Die Begrünung der Mittelinsel fehlt noch.

 Der Bauzaun steht noch. Die Tiefbauarbeiten jedoch sind abgeschlossen. Die Bepflanzung des Kreisels an der Krummenweger Straße steht aber weiterhin aus.

Der Bauzaun steht noch. Die Tiefbauarbeiten jedoch sind abgeschlossen. Die Bepflanzung des Kreisels an der Krummenweger Straße steht aber weiterhin aus.

Foto: Achim Blazy

Der Mittelteil des Kreisverkehrs am Krummenweg in Breitscheid gleicht einer Brache. Und das nun schon seit mehr als eineinhalb Jahren nach der Fertigstellung. Nur aufgeschüttete Erde und ein Baum, und selbst der ist seit den jüngsten Reparaturarbeiten an einer Hauptwasserleitung verschwunden.

Ende 2014 war der viel befahrene Kreisel nach aufwendigen Sanierungsarbeiten wieder freigegeben worden. Knapp 700.000 Euro hatten die Baukosten betragen. Zuständig für die Arbeiten im Bereich der Landes- und Bundesstraßen war der Landesbetrieb Straßen NRW. Und der ist auch zuständig für die Begrünung der Kreiselinnenfläche sowie der anschließenden Pflege.

Bei der Gestaltung wollte Straßen NRW neue Wege beschreiten. "Es sollte eine Vereinbarung mit der Stadt und einem Ratinger Unternehmen geschlossen werden", erklärt Gregor Hürter, Sprecher der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen NRW. Das Ratinger Unternehmen sollte die Gestaltung und Pflege übernehmen und dafür die Gelegenheit erhalten, innerhalb des Kreisverkehrs Werbung für sich selbst zu machen. Kurz vor dem Abschluss dieser Vereinbarung, so Hürter, habe aber jemand bei der Stadt Ratingen etwas dagegen gehabt.

Warum aus der geplanten Vereinbarung, die als sogenanntes "Private Public Partnership-Projekt" laufen sollte, nichts geworden ist, erklärt die Stadt Ratingen so: "Der Sponsor wollte als Gegenleistung ein ein Quadratmeter großes Schild im Kreisverkehr aufstellen", sagt Christian Stollenwerk vom Bürgermeisterbüro. Ein Schild in dieser Größenordnung sei jedoch nach Straßenbauordnung nicht genehmigungsfähig. "Dem Sponsor wurde daraufhin vorgeschlagen, ein kleineres im Din-A-3-Format aufzustellen. Im Mai vergangenen Jahres teilte das Unternehmen dann mit, dass kein Interesse mehr an dem Sponsoring bestehe", sagt Stollenwerk.

Seither ist in Bezug auf eine Begrünung nichts geschehen. Vielmehr musste im Juni dieses Jahres der Mittelteil des Kreisverkehr teilweise wieder aufgerissen werden. Bei Routineüberprüfungen der Ratinger Stadtwerke im Trinkwasserrohrnetz war ein Leck im Bereich des Kreisverkehrs lokalisiert worden. Um eine Unterspülung der Fahrbahnen zu verhindern, musste die Reparatur umgehend durchgeführt werden. Der Mittelkreis wurde abgesperrt und Erde bis zu einer Tiefe von 4,50 Meter ausgehoben. Nun sind die Arbeiten beendet, die Erdlöcher wieder geschlossen, nur der Bauzaun steht noch.

Und wie geht es nun mit der vorgesehenen Bepflanzung weiter? Für die Stadt ist klar: "Dafür ist der Landesbetrieb zuständig", sagt Stollenwerk. Gregor Hürter von Straßen NRW erklärt: "Wir müssen nun schauen, was wir machen". Nach den Sommerferien soll darüber beraten werden, denn derzeit seien die meisten Verantwortlichen noch in Urlaub.

Die Stadt Ratingen dagegen erhielt nach eigenen Angaben auf Nachfrage bei Straßen NRW die Antwort, dass die gestalterischen Arbeiten nun an die Straßenmeisterei Velbert vergeben seien.

Derzeit jedoch sehen die Verkehrsteilnehmer, die regelmäßig durch den Kreisel fahren, nichts als braune Erde.

(RP)
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