Kreis Mettmann Kraut- und Knollenfäule setzt Kartoffeln zu

Kreis Mettmann · Das Wetter stellt Landwirte selten zufrieden, vor allem weil jeder je nach Anbauprodukt unterschiedliche Wetterverhältnisse braucht. Einig sind sich die örtlichen Landwirte aber in der Feststellung, dass das derzeitige Wetter zu kalt und viel zu nass ist - mit zum Teil verheerenden Folgen für die Ernte.

Der Verbraucher wird es im Herbst bei den Preisen für Kartoffeln und Kohl-Sorten merken, sagt Gemüsebauer Mirco Marseille aus Langenfeld. Die Kartoffeln sind wegen der anhaltenden Feuchtigkeit von der Kraut- und Knollenfäule befallen. Bei einer Sorte fürchtet er 100 Prozent Ausfall. Normalerweise kann er Pilzerkrankungen mit Pestiziden bekämpfen, aber wegen des aufgeweichten Bodens konnte er seine Felder nicht mit dem Trecker befahren. "Die Pilzerkrankungen explodieren", bestätigt Josef Aschenbroich, der auf zehn Hektar Land Kartoffeln anbaut. Die Sorten seien je nach Widerstandsfähigkeit unterschiedlich hart betroffen. Das sei bitter, weil gerade der Kartoffelanbau sehr aufwändig sei und das Pflanzgut teuer.

Auch den Gemüseanbauern macht der Regen einen Strich durch die Planung. Schon seit fünf Wochen lagern auf dem Hof der Familie Marseille Setzlinge verschiedenster Kohlsorten. Auch sie werden maschinell in den Boden eingebracht. Der Landwirt wagte sich mit dem schweren Gerät aber nicht aufs Feld. Lange werden die "überständigen" Pflänzchen nicht mehr ausharren können, so Marseille. "Sie sehen schon etwas kränklich aus, das gibt sich aber beim Auspflanzen."

"Unser größtes Problem ist die Heugewinnung", bekennt Klaus Förster vom Monheimer Forsthof. Der erste Schnitt wäre vor fünf Wochen fällig gewesen, aber das Gras braucht dann zwei bis drei Tage, bei kühler Witterung eher länger zum Trocknen.

(RP)
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