Heiligenhaus Kolpingfamilie wandert auf historischen Spuren

Heiligenhaus · Der katholische Sozialverband will eine Tradition wiederbeleben und hat noch ein anderes, aktuelles Projekt fest im Blick.

 Thomas Beuse, Vorsitzender der Kolpingfamilie, geht voran bei der Spurensuche im Grünen rund um die Stadt.

Thomas Beuse, Vorsitzender der Kolpingfamilie, geht voran bei der Spurensuche im Grünen rund um die Stadt.

Foto: Achim Blazy

Auf dem Parkplatz vor dem Museum Abtsküche gab es schnell noch leckere Verstärkung: süß und selbstgebacken. Mit dem erdbeerigen Kuchen im Bauch machten sich die Mitglieder der Heiligenhauser Kolpingfamilie am Samstag dann auf den Weg ins Paradies und damit auf eine Wanderung auf den Spuren des historischen Heiligenhaus.

"Allein die Abtsküche selbst ist nicht nur schön, sondern geprägt von der alten Geschichte und der Verbindung zur Abtei Werden", erzählt Thomas Beuse, Vorsitzender der Kolpingfamilie. Bis zur Rossdelle ging die Wanderung am Samstag, vorbei an so einigen spannenden historischen Sehenswürdigkeiten, "an denen man sonst nur einfach vorbei geht", so Beuse.

Eine Wehranlage in Höhe des Herberger Hof zum Beispiel. "Wie bei den Pfadfindern", schmunzelt die Truppe aus gut zwei Handvoll von Familienmitgliedern. Denn auf die Familie legen sie wert. Früher sind die Mitglieder des katholischen Sozialverbandes oft auf Wanderungen gegangen, doch im Laufe der Zeit ist diese alte Tradition eingeschlafen. "Wir wollen das jetzt neu beleben und wieder öfter gemeinsam durch die Natur laufen."

Eigentlich sollte die Wanderung am Samstag dafür eine Art Probelauf sein, doch das Wetter machte der Truppe dabei einen Strich durch die Rechnung. "Nach der tollen Woche hatten wir Hoffnung auf einen schönen sonnigen Samstag, doch daraus wird wohl nichts", erklärten die Wanderer noch vor dem Start. Das Wandern ist dabei ganz besonders des Kolpings Lust, denn auf Wanderschaft liegen die Wurzeln des heutigen, katholischen Sozialverbandes. "Adolph Kolping hat den Verein 1865 gegründet. Damals, als die Tradition der Handwerker auf der Walz langsam in die Industrialisierung überging, bot er den Gesellen eine Heimstatt", erzählt Kolpingfamilien-Mitglied Peter Rader.

"Helfen wollen ist noch immer wichtiger Teil der Kolpingsfamilie." Heute ist es vor allem die Hilfe für die dritte Welt, in der sich der jetzt zum Sozialverband gewordene ehemalige Gesellenverein engagiert. Rader: "Aber auch Kolumbien ist ein Land, in dem man aktiv ist. Und vor allem Hilfe zur Selbsthilfe gibt." Im Kreis Mettmann engagiert sich der Verband zum Beispiel für Südafrika. "Die Heiligenhauser Kolpingfamilie möchte sich, was das betrifft, neu positionieren und getreu dem Motto 'Ärmel hochkrempeln und helfen' dahin gehen, wie Hilfe gebraucht wird", erklärt Beuse. "Genauer hinsehen, das ist unsere Aufgabe. Zu den Asylbewerbern, und dort helfen. Sie bei Behördengängen unterstützen, Sprachförderung zum Beispiel." Ideen hat man einige, die sollen auch bald umgesetzt werden. "Und das, weil die Diskussion in Heiligenhaus gerade aktuell ist", so Beuse.

(sade)
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