Ratingen Knabenchor geht es diesmal klassisch an

Ratingen · Einen Tag vor Heiligabend geben die Höseler Sänger mit Gästen in der Stadthalle ihr traditionelles Konzert.

 Chorleiter Toralf Hildebrandt, Andreas Mainka vom Kulturamt, Sänger Fabian Rogall und Amtsleiterin Andrea Töpfer (v. l.) freuen sich auf das Weihnachtskonzert des Höseler Knabenchors.

Chorleiter Toralf Hildebrandt, Andreas Mainka vom Kulturamt, Sänger Fabian Rogall und Amtsleiterin Andrea Töpfer (v. l.) freuen sich auf das Weihnachtskonzert des Höseler Knabenchors.

Foto: Dietrich Janicki

Seit Jahren: Kein Weihnachten ohne gesanglichen Anlauf mit dem Höseler Knabenchor, kein entsprechendes Konzert ohne etwas Klassisches, viel Bekanntes, manch Süffiges. Und gar nichts von allem ohne Begeisterung auf Sänger- wie Zuhörerseite. Am 23. Dezember versammeln sich die Fans und Freunde des Chors der männlichen Kinder und Jugendlichen um 20 Uhr in der Ratinger Stadthalle. Karten fürs Konzert gibt es ab sofort im Handel, unter anderem beim Kulturamt und in den üblichen Geschäften (zum Preis von 15, 25 und 30 Euro).

Doch "ganz ohne Weiber geht die Chose nicht" - nicht bei Emmerich Kalman in der "Csardasfürstin" und nicht bei Toralf Hildebrandt und seinem schon fast traditionellen Konzert. Die Sopranistin Elzbieta Nowotarska-Lesniak von der Oper Warschau und die Mezzosopranistin Almerija Delic, die seit der laufenden Spielzeit festes Ensemblemitglied der Oper Dortmund ist, sind prominente Mitgestalterinnen des Abends. Und auf dem Podium werden der Organist der Düsseldorfer Auferstehungskirche, Thorsten Göbel, sowie ein kundig zusammengesetztes Orchester - insgesamt rund 25 Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker und der Duisburger Philharmoniker - für die rechten instrumentalen Töne sorgen.

Bei der Programmgestaltung hat sich Hildebrandt im ersten Teil für etwas klassisch Weihnachtliches entschieden. So kommt "The Best of Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium" auf die Bühne, nämlich "Jauchzet, frohlocket", "Ich steh an einer Krippen hier" und die 2. Kantate, unterbrochen von der Toccata in d-Moll.

Im zweiten Teil der Aufführung, der auch noch einmal 45 Minuten dauern soll, geht es dann opernhaft zu. Da hört man die Arie der Charlotte "Werther,.. Werther.." aus der gleichnamigen Oper von Jules Massenet, dann "Si, mi chiamano Mimi" (Ja, man nennt mich Mimi) aus Puccinis "La Bohème" und die Blumenduette aus "Lakmé" von Leo Délibes und aus Puccinis "Madama Butterfly". Alle echte Ohrwürmer, die erfahrungsgemäß das Herz höher schlagen lassen.

Doch auch Mozarts "Ave verum", Schuberts "Sanctus" und nicht zuletzt "Panis Angelicus" von César Franck stehen den eher weltlichen Opernliedern in nichts nach, sind sie doch von allen prominenten Goldkehlen schon zu Gehör gebracht und auf Scheiben gepresst worden. Es versteht sich von selbst, dass es zum Schluss des Konzerts ein herzhaftes "O, du fröhliche" gibt - von allen Besuchern, Sängerinnen und Sängern gemeinsam geschmettert und von den Musikern begleitet. Dann kann Weihnachten kommen. Man schaut auch schon aufs nächste Jahr, auf die Reisen nach Wien zum Konzert im Stephansdom, nach Paris, wo sie in der Kathedrale Notre-Dame singen werden. Wie schön diese Reisen sind - wie fordernd aber auch die Proben, erzählte Fabian Rogall, der seit neun Jahren dem Chor angehört. "Das Üben erfordert große Disziplin. Die Gemeinschaft im Chor ist wirklich gut. Und die Reisen sind sowieso das Größte", weiß er zu berichten und liefert damit den besten Unterbau für die Idee, die hinter dem Höseler Knabenchor steht, zur Weihnachtszeit und sonst auch.

(gaha)
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