Lintorf Kleine Kugeln kommen ganz groß raus

Lintorf · Beim Boule-Turnier in Lintorf trafen Profis auf Amateure, doch Spaß hatten alle.

 Konzentration: Die Kugel muss präzise geworfen werden, um sie möglichst nah am Schweinchen zu platzieren.

Konzentration: Die Kugel muss präzise geworfen werden, um sie möglichst nah am Schweinchen zu platzieren.

Foto: Dietrich Janicki

Am Sonntag lockte das Boule-Turnier der Pétanque-Union Ratingen-Lintorf 42 Teams mit je zwei Spielern auf den Beeker Hof nach Lintorf. "Für viele Leute ist Boule ein Altherrensport. Das stimmt aber gar nicht. Boule ist für jedes Alter ein toller und anstrengender Sport", sagte Rudi Geiger, Jugendwart und Vorstand bei der Pétanque-Union.

Im Jahr 2000 gründete sich der Verein noch unter dem TuS Lintorf, seit 2008 ist die Petanque-Union selbstständig. Inzwischen sind die Lintorfer mit 110 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Nordrhein-Westfalen. Rudi Geiger: "Ab zehn Jahren kann man bei uns mit dem Training beginnen. Wir haben eine sehr gute Jugend, aber auch die Erwachsenen spielen toll. Die ältesten Mitglieder sind über 80."

Boule ist ein Präzisionssport, bei dem es darum geht, die eigenen Kugeln so nah wie möglich an einer kleineren, bunten Kugel, dem sogenannten Schweinchen, zu platzieren. Im Doublette-Modus spielen je zwei Spieler in einem Team. Zu Beginn eines Spiels wird das Schweinchen geworfen, das mindestens sechs und maximal zehn Meter von der Abwurfstelle entfernt sein muss. Dann werfen die Teams abwechselnd ihre Kugeln und müssen sie näher am Schweinchen platzieren als der Gegner. Dabei ist viel Gefühl und ein gutes Auge gefragt. Am besten ist es, die Kugeln der Gegner weg zu schießen und dabei die eigenen gut zu platzieren. Jede Kugel, die näher am Schweinchen liegt als die Kugeln des anderen Teams, gibt einen Punkt. Wer zuerst 13 Punkte erreicht, gewinnt das Spiel. "Wenn man den ganzen Tag ein Turnier spielt und sich immer wieder konzentrieren muss, wird Boule sehr anstrengend. Trotzdem können hier Großeltern zusammen mit ihren Enkeln spielen, das ist einzigartig beim Boule", erzählte Geiger.

Auf den Plätzen am Beeker Hof spielten Profis gemeinsam mit Anfängern, der Spaß stand im Vordergrund. Gudrun und Helmut Linkenheil haben erst vor vier Wochen einen Schnupperkurs gemacht und sind von der Sportart begeistert: "Wir wollen auf jeden Fall weiter machen und haben einfach spontan beim Turnier mitgemacht. Wir haben sehr nette Gegner, die uns auch kleine Tipps geben." Die beiden verlieren ihr erstes Spiel zwar 13:7, sind aber trotzdem mehr als zufrieden. "Unser Ziel war es, nicht zu null zu verlieren. Das hat geklappt und das ist wirklich toll. Wir planen schon unsere eigene Boule-Bahn im Garten", sagte Gudrun Linkenheil.

Rudi Geiger war mehr als zufrieden: "Immer mehr Leute begeistern sich für den Sport und melden sich im Verein an. Das freut mich wirklich sehr. Alle haben viel Spaß beim Turnier."

(ans)
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