Ratingen Kirchenschätze sind länger zu sehen

Ratingen · Die Ausstellung im Museum wird wegen des großen Erfolgs verlängert.

Aktuell ist im Museum Ratingen, Grabenstraße 21, die Sonderausstellung "Kirchenschätze. Lutherisch - Reformiert - Evangelisch" zu sehen. Diese Ausstellung zur Geschichte der evangelischen Kirche in Ratingen zieht weiterhin die Besucher an und wird aufgrund des anhaltenden großen Interesses um einen Monat bis zum Sonntag, 4. März, verlängert.

Die Präsentation aus Anlass des 500. Jahrestags der Reformation fokussiert den Blick auf die Entwicklung vor Ort. Denn obwohl Ratingen in weiten Teilen vom Katholizismus geprägt blieb, findet sich hier mit der Stadtpfarrkirche an der Lintorfer Straße der älteste Kirchenbau einer reformierten Gemeinde im Niederbergischen und auch die lutherischen Christen verfügten schon im 17. Jahrhundert über einen eigenen Kirchenbau. Aus dieser Zeit stammt noch heute erhaltenes, kunstvoll gearbeitetes Kirchengerät, das neben vielen anderen Exponaten in der Ausstellung zu bewundern ist.

Über die Jahrhunderte hinweg waren es immer wieder bedeutende Akteure der Stadt, die sich zur evangelischen Glaubenslehre bekannten. Die Ratinger Orgelbaufamilie Weidtmann prägte mit ihren Instrumenten das Orgelspiel über die rheinischen Gemeinden hinaus bis nach Holland. Der lutherische Prediger Friedrich Mohn erwarb sich einen überregionalen Ruf als Verfasser von Schriften zu Theologie, Kunst und Politik. Sein Enkel sollte später Friederike Bertelsmann in Gütersloh heiraten und den bekannten Verlag führen.

In Ratingen wurde Mohn von Johann Gottfried Brügelmann gefördert, dem Gründer der Baumwollspinnerei Cromford. Brügelmann stammte aus dem Wuppertaler Raum und gehörte wie der Großteil der dortigen Bevölkerung der reformierten Kirche an. Über die Zeit der Unierung der evangelischen Kirche bis in das 20. Jahrhundert hinein reicht der Bogen der Ausstellung, in der unter anderem auch die Kirchenbauten in Hösel und Tiefenbroich vorgestellt werden und die von der reichen Geschichte des evangelischen Lebens in Ratingen erzählt.

Das Museum Ratingen ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es können auch Gruppenführungen gebucht werden. Das Museum ist telefonisch unter 02102/ 550-4180 und -4181 sowie per E-Mail unter "museum@ratingen.de" zu erreichen. Informationen auch zum Begleitprogramm sind unter "http://www.museum-ratingen.de" zu finden.

(jün)
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