Heiligenhaus Kicken zum Kennenlernen im Nonnenbruch

Heiligenhaus · Es war ein Kommen und Gehen auf dem Bolzplatz im Nonnenbruch. Und auch auf der idyllischen Anlage herrschte reges Treiben. Der Bürgerverein hatte zum Fest der Nationen geladen.

Heiligenhaus: Kicken zum Kennenlernen im Nonnenbruch
Foto: Blazy Achim

Und weil das offensichtlich eine gute Sache ist, hatte selbst der in den letzten Tagen so viel gescholtene Wettergott ein Einsehen, in dem er die Nonnenbrucher und ihre Gäste von allzu heftigen Wetterkapriolen verschonte. Fußball verbindet einfach, da ist völlig egal, wo die Spieler herkommen. Spaß am Fußball hat irgendwie jeder", hatte die Vorsitzende des Bürgervereins, Angelika Binkowski-Nimmert, schon bei der Premiere im vergangenen August deutlich herausgestellt. Und dass dem immer noch so ist, wurde auf dem staubigen Ascheplatz auch in diesem Jahr wieder deutlich, es wurde gekämpft, gejubelt und sich geärgert. Aber das ohne jede Form von Aggression. Da einigten sich die Spieler sogar schon einmal auf einen Freistoß, obwohl der Schiedsrichter überhaupt nicht gepfiffen hatte. Dass am Ende die Erste Mannschaft der Heiligenhauser Asylbewerber das kleine Turnier gewann, war eigentlich schnell zur Nebensache geworden. Und das obwohl sie den "Pott" zurückholten, hatten im vergangenen Jahr doch die Velberter den Sieg davon getragen "Ich finde es sehr schön, dass die Menschen hier so etwas organisieren und wir daran teilnehmen dürfen", sagt einer der jungen Männer in gutem Deutsch, seinen Namen will er allerdings lieber nicht in der Zeitung lesen. Und so zog er lieber mit seinen Mannschaftskameraden zu den begehrten Schattenplätzen am Spielfeldrand. Die hatten Hochkonjunktur, hier vermischten sich die Menschen unterschiedlichster Herkünfte - ganz so, wie es sein sollte.

Für den Bürgerverein ist das Fest immer eine gelungene Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und neue Gesichter zu finden, die sich für den Stadtteil engagieren möchten - was wie überall nicht einfach ist. Umso dankbarer sind die Heiligenhauser auf die große Helferschar, die das Fest erst möglich machte. Das stand zwischendurch übrigens unter keinem guten Stern, denn plötzlich brach die Stromversorgung zusammen. Da traf es sich gut, dass das THW vor Ort war und mit dem großen Notstromaggregat aushelfen konnte. So dauerte es nur kurz, dass zum Beispiel der Dönerspieß sich nicht drehen konnte. Denn den gab es neben der üblichen Grillverpflegung zu einer solchen Veranstaltung auch wieder - ein Fest der Nationen eben, auch in kulinarischer Hinsicht.

 Für Sportler, Publikum und Helfer gab es Döner an der Bergischen Straße. Auf dem Platz standen sich unter anderem die Teams der Firma Binici (in Weiß) und die Heiligenhauser "Asylbewerber 2016" gegenüber.

Für Sportler, Publikum und Helfer gab es Döner an der Bergischen Straße. Auf dem Platz standen sich unter anderem die Teams der Firma Binici (in Weiß) und die Heiligenhauser "Asylbewerber 2016" gegenüber.

Foto: Achim Blazy

Vor Ort waren neben vielen Vertretern von Verbänden, Institutionen, der Wirtschaft und der Politik auch der Jugendrat mit einem Infostand. Genug Potenzial also für interessante Gespräche abseits des Fußballplatzes, das eifrig genutzt wurde. Jetzt wird Kassensturz gemacht, denn die Überschüsse des Stadtteilfestes sollen wie im vergangenen Jahr wieder den Menschen im Nonnenbruch zugutekommen. Das gelang auch im vergangenen Jahr, damals wurden Sitzgelegenheiten für einige Bürgerbus-Haltestellen angeschafft.

(RP)
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