Ratingen Kein Imbiss mit Seeblick?

Düsseldorf · Der Kiosk am Grünen See soll attraktiver gestaltet, die Außenfläche vergrößert werden. Dies schlagen Verwaltung und Pächter vor. SPD und Bürger Union lehnten diesen Vorschlag jedoch ab.

West Auf dem Papier hatte es noch so schön geklungen. Am Verkaufskiosk am Grünen See sollte eine große Außenterrasse entstehen, die Gäste sollen mit Seeblick ihren Imbiss einnehmen können und die Parklandschaft genießen. In Treppenform sollten zwei weitere Terrassen zu dem bereits vorhandenen Platz hinzukommen.

Diesen Vorschlag hat die Verwaltung zusammen mit dem Pächter des Kiosks, Hans-Willi Poensgen, erarbeitet. Die Kosten für die Umgestaltung in Höhe von 73 600 Euro sollte die Stadt tragen. Diesen Vorschlag lehnte der Bezirksausschuss West allerdings ab. Gründe gab es dafür gleich mehrere: Zum einen wollte der Ausschuss keinen Präzedenzfall schaffen, in dem die Stadt investiert und ein privater Pächter davon profitiert.

Angst vor Randale

Vor allem machte den Politikern aber Sorge, dass "ungebetene Gäste" auf der neuen Anlage für Ärger sorgen könnten, wenn der Kiosk unbesetzt und auch der Parkwächter nicht da ist. "Die Menschen, die rund um den Park wohnen, beschweren sich doch jetzt schon über den Lärm, wenn vor allem Jugendliche dort abends Partys feiern", sagte Heinz Brazda von der Bürger-Union (BU). Außerdem sei der Bereich der Terrasse nicht einsehbar. "Wir wollen einer zusätzlichen Belastung aber keinen weiteren Vorschub leisten."

BU und SPD stimmten daher gegen den Vorschlag von Pächter und Verwaltung, auch weil sie bezweifeln, dass überhaupt ein Bedarf an einer größeren Außenfläche da sei. "Wir haben jetzt schon nicht den Eindruck, dass die Anlage ausgelastet ist", erklärte Elisabeth Müller-Witt (SPD). Die Erfolgsaussichten einer solchen Erweiterung sehe man deshalb als nicht sehr vielversprechend an.

Dies sei aber kein genereller Widerstand gegen einen Kiosk am Grünen See, versicherte Heinz Brazda.

"Der vorhandene Bestand kann ja vom Pächter verbessert und attraktiver gestaltet werden, da haben wir überhaupt nichts dagegen", so Brazda. Wenn dadurch die Besucherzahl steigen würde und es dennoch nicht zu Problemen durch Müll, Lärm oder anderes käme, dann könne man weitersehen und über eine eventuelle Erweiterung noch einmal diskutieren.

Die Diskussion über eine verbesserte Gastronomie war im Sommer aufgekommen, als die Junge Union vorgeschlagen hatte, am Grünen See ein Monkey's Island nach Düsseldorfer Vorbild einzurichten. Dieser Vorschlag wurde von der Verwaltung aber abgelehnt, da der Bebauungsplan die Errichtung von weiteren Gebäuden verbiete und auch die erforderliche Anzahl von Stellplätzen nicht ausreiche. Den Vorschlag griff aber der Pächter des Kiosks auf und schlug der Verwaltung vor, die Außenterrasse in Richtung See zu erweitern. KOMMENTAR

(RP)
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