Ratingen Jonges: 2016 fällt die 1000er-Marke

Ratingen · Beim 41. Biwak des größten Heimatvereins der Stadt auf dem Lohof vergnügten sich über 600 Besucher.

 Jonges-Baas Georg Hoberg (Mitte im weißen Hemd) freute sich über viele Gäste beim traditionellen Biwak.

Jonges-Baas Georg Hoberg (Mitte im weißen Hemd) freute sich über viele Gäste beim traditionellen Biwak.

Foto: Janicki

Es ist wohl einer der gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres: Wenn die Jonges zum Biwak auf dem Lohof von Mitglied Hanno Paas laden, dann ist der Andrang groß. "Zum 41. Mal veranstalten wir das Biwak in diesem Jahr", erklärte Jonges-Sprecher Dieter Wellmann. Und weil diese Veranstaltung in der Dumeklemmerstadt nun einmal Tradition hat, lässt sich hier jeder sehen, der in der Stadt Rang und Namen hat. Am Wochenende auch dabei: Ex-Bürgermeister Harald Birkenkamp, der sich nach seiner Niederlage im vergangenen Mai kaum noch in der Stadt hat sehen lassen: "Ich genieße den Ruhestand", erzählte der sichtlich gelöste Ex-Verwaltungschef und hielt sich dezent im Hintergrund.

Die Gästeliste an diesem Abend war lang: Vertreter aus der Politik und dem Brauchtum durften selbstverständlich nicht fehlen. Gute Sitte ist es in der Stadt, dass sich die Brauchtumsvereine bei ihren Veranstaltungen gegenseitig besuchen. Und so war dann das Jonges-Biwak der erste offizielle externe Termin der neuen Bruderschaftsmajestäten, denen man weniger als eine Woche nach dem Königsschießen beim Schützenfest noch die Folgeerscheinungen ansah: König Detlef Philippen und Jungkönig Fabian Schürings wurden mit viel Beifall begrüßt.

Ein Thema des Abend: Wann fällt bei den Jonges die Marke von 1000 Mitgliedern? Denn während anderswo die Vereine mit Sorge auf diese Entwicklungen blicken, freut sich Jonges-Baas Georg Hoberg jedes Mal, wenn er auf das Thema angesprochen wird: "Dieses Jahr schaffen wir das wahrscheinlich nicht mehr. Aber wenn alles so weiter geht, werden wir 2016 tatsächlich das 1000. Mitglied bei den Jonges begrüßen dürfen." Dass das dann natürlich entsprechend gefeiert wird, dürfte außer Frage stehen.

Wenig Grund zum Feiern hatte Jens Stieghorst, Chef der Fußballer von Ratingen 04/19. Er war immer noch angesäuert über den Vorstellabend der Top-Sportvereine auf dem Schützenfest: "Das mache ich nicht mehr mit. Zu dieser Veranstaltung werden wir nicht mehr kommen. Nach dem vergangenen Jahr habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass es schlimmer werden kann und wurde eines Besseren belehrt." Noch über eine Woche später war Stieghorst sichtlich angefressen von dem, was sich da im Dumeklemmerdorf auf dem Festplatz abgespielt hatte.

Aber nicht nur davon, denn auch vom Verhalten der Verantwortlichen bei den Handballern der HSG zeigte er sich sichtlich irritiert: "Die versuchen, unsere Sponsoren abzuwerben. Das kann es nicht sein."

Ansonsten hielten sich die Misstöne in Grenzen, die Gäste genossen stattdessen den gelungenen Abend mit einem bunten von Achim Pohlmann moderierten Unterhaltungsprogramm. Über 600 Besucher waren letztlich gekommen.

Auf der Gästeliste unter anderem: Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges, zahlreiche Kommunalpolitiker, Ehren-Hoppeditz Günter Vogel, Personaldezernent Frank Mendack, Polizeichef Elmar Hörster, die Ex-Bundestagsabgeordneten Heinz Schemken und Detlef Paar sowie Ratingens CDU-Chefin Melanie Meyer und die Landtagsabgeordneten Wilhelm Droste (CDU) und Elisabeth Müller-Witt (SPD).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort