Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt In Hösel schrillen die Alarmglocken

Ratingen · Was hat die SPD Hösel mit dem Regierungswechsel zu tun? Eine ganze Menge! Man befürchtet einschneidende Maßnahmen, die nicht gerade zum Vorteil für den Stadtteil sein sollen.

Das hatte etwas von Klausurtagung. Jedenfalls rauchten die Köpfe, und am Ende herrschte bei der SPD Hösel massive Skepsis angesichts des Regierungswechsels in Düsseldorf.

Doch der Reihe nach: Auf der Vorstandssitzung des SPD-Stadtbezirkes Hösel/Eggerscheidt diskutierte der Vorstand intensiv die möglichen Konsequenzen aufgrund des Machtwechsels in NRW. Heraus kam eine Liste mit Dingen, die für den Stadtteil negative Folgen haben dürften. So geht man davon aus, dass einer Inbetriebnahme der CO- Pipeline kaum noch etwas im Wege stehen wird. Die Röhre führt direkt an Eggerscheidt vorbei. "Mit der verkündeten ,Entfesselungspolitik' werden konsequenterweise Bedenken der Bevölkerung beiseite geschoben werden müssen", berichtete das ehemalige Landtagsmitglied Dr. Hans Kraft.

Und die Höseler Genossen gehen

davon aus, dass der neue Wirtschaftsminister den Ausbau des Düsseldorfer Flughafens schnell genehmigen wird. Die Folge: noch mehr Lärm überm Stadtteil. Damit nicht genug: Der achtspurige Ausbau der A 3 stehe im Verkehrswegeplan der CSU und werde nun wohl rasch vorangetrieben. Der Bund könnte mit Hilfe der neuen Landesregierung zügig durchregieren. "Eine breite Schneise mit Hitzeentwicklung und Lärm wird die Lebensverhältnisse in Hösel und Eggerscheidt nicht gerade verbessern", vermutete die sachverständige Bürgerin Hilde Pensky (SPD). Am schlimmsten sei aber der Ausbau der Parkplätze an der Raststätte Hösel, kommentierte Dr. Willm Rolf Meyer, der Ratsherr aus Hösel: "Gigantische Flächen werden zubetoniert, um Platz für die nicht endenden Lastwagenkolonnen zu schaffen. Hösel wird zum Zentrum der Gefahrgutlagerung, und Hunderte von lauten Kühlaggregaten belärmen die verbliebene Nachtruhe während des Nachtflugverbotes in den westlichen Teilen des Ortes."

Der Rastplatz liegt mitten im Wald - und der galt früher als wichtige Frischluftschneise zwischen den Großstädten an Rhein und Ruhr. Sollten diese Pläne Wirklichkeit werden, würde der Höseler Wald wohl eher zum Straßenbegleitgrün von A3 und Raststätte verkümmern, betonte die SPD.

Weil die Höseler und Eggerscheidter Bevölkerung in großer Mehrheit Schwarz-Gelb gewählt habe, dürfte man sich über die Auswirkungen für Umfeld und Immobilienpreise nicht beklagen, so Meyer. Mal sehen, ob das Orakel von Hösel Recht behält.

norbert.kleeberg@rheinische-post. de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort