Homberg Homberg versinkt im Stau-Chaos

Homberg · Die Baustelle an der Dorfstraße hat das Nadelöhr weiter verengt. Politik hofft auf neue Ampelanlage.

 Zu den Hauptverkehrszeiten staut sich der Verkehr in Homberg. Immerhin: Seitdem die Uralt-Ampel abgeschaltet ist, läuft es zumindest tagsüber offenbar besser.

Zu den Hauptverkehrszeiten staut sich der Verkehr in Homberg. Immerhin: Seitdem die Uralt-Ampel abgeschaltet ist, läuft es zumindest tagsüber offenbar besser.

Foto: Achim Blazy

Seit Einrichtung der Baustelle in Höhe der gesperrten Dorfstraße ist das Nadelöhr L 422 noch enger geworden, zusätzlich suchen sich Umleitungsverkehre ihre Wege. Petra van Triel aus Homberg ist sauer und spricht von einer "unerträgliche Situation". Es sei ein "Witz", wenn behauptet werde, dass die Baustelle den Verkehr nur "minimal" beeinträchtige.

Petra van Triel: "Die Herren sollten sich morgens ab 7 Uhr und ab 15 Uhr mal auf die Brachter Straße stellen und sich das minimale Mehr an Verkehrsaufkommen anschauen." Wenn man eine Baumaßnahme vorziehe, frage man "warum dieses nicht zügig vonstatten geht und nicht bereits um 17 Uhr die Arbeiten beendet". Und: "Wir sind in Homberg mittlerweile Kummer gewöhnt, aber so eine Baustelle vor Weihnachten geht gar nicht. Warum macht man so etwas nicht in den Sommerferien?" Zur Landtagswahl seien seitens der Parteien riesengroße Plakate im Ort aufgestellt worden bezüglich des Staus in Homberg: "Und was ist bisher passiert: nichts." Hannelore Hanning, FDP-Ratsfrau aus Homberg, hat ihren Tagesablauf längst an den Stauzeiten ausgerichtet: Zu den Hauptstoßzeiten fährt sie nur via Metzkausen oder Heiligenhaus und Hösel nach Ratingen. Ansonsten versucht sie, Fahrten in diesen Zeiten zu vermeiden.

Hauptproblem seien die Ampeln. Kurios: Seit die Ampelanlage an der Dorfstraße ausgeschaltet sei, fließe der Verkehr - außerhalb der Stoßzeiten - sogar besser, hat sie beobachtet. Wann Straßen-NRW die neue Ampel endlich baut, wagt sie nicht mehr zu prognostizieren: Vielleicht im Frühjahr 2018? Die Stadtwerke hätten jedenfalls bereits den nötigen Stromkasten erneuert.

Wenn ab November die A44 bis Hofermühle freigegeben werde, befürchte man noch mehr Verkehr. Eine Dauerlösung wäre eine eigene Spur für Busse und Taxen entlang der Brachter Straße. Ein "Bypass" komme wohl nicht mehr infrage, eine andiskutierte Tunnellösung oder eine Verkehrsführung über die Sandgrube seien vor langer Zeit verworfen worden. Claudia Luderich (CDU) wohnt ebenfalls in Homberg: "Die Bauarbeiten führen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Homberg-Nord kann nur noch durch die Straße Am Weinhaus verlassen werden. Genau vor der Mündung auf die Brachter Straße befindet sich die Ersatz-Bushaltestelle. Der Verkehr von der Straße Am Weinhaus fließt aufgrund dieser Behinderung und der kurzen Grünphasen der Ampel nur schleppend ab." Aus Wülfrath kommend werde die Zufahrt über den Grashofweg empfohlen: "Die Adlerstraße und der Ostring sind durch diese Verkehrsführung extrem belastet. Auch Lkw nutzen zum Teil diese Strecke, so dass es bereits zur Beschädigung eines Gartenzauns kam. Schreiben der betroffenen Bürgerin an die Stadtverwaltung blieben bisher unbeantwortet."

Am Montagmorgen habe sich der Verkehr auf der Brachter Straße bis Oberschwarzbach und Ost zurückgestaut: "Nicht auszudenken, wie sich solch eine Situation entwickelt, wenn im November das erste Teilstück der A 44 eröffnet wird." In der jüngsten Ratssitzung war der Dauerstau Thema: Bürgermeister Klaus Pesch versprach, sich zu kümmern.

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(RP)
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