Hösel Hösels Geschichte gibt es jetzt auf DVD

Hösel · 1218 ist die erste urkundliche Erwähnung - in zwei Jahren steht der 800. Geburtstag an. In acht Kapiteln wurde die Geschichte von 1897 bis zum vergangenen Jahr dokumentiert.

 Helmut Kuwertz und Udo Wevers (rechts) haben alte Fotos von Hösel gesammelt und auf eine DVD gebrannt.

Helmut Kuwertz und Udo Wevers (rechts) haben alte Fotos von Hösel gesammelt und auf eine DVD gebrannt.

Foto: Achim Blazy

Von Wald und Wiesen umgeben, war Hösel lange Zeit ein Sehnsuchtsort für Erholungsbedürftige. 1920 wurde eigens ein Verkehrsverein gegründet, damit der Sprengel mit "Luftkurort" in eigener Sache werben konnte. Aber selbst, wenn die Kur in Wahrheit gar keine medizinische Heilmethode, sondern bloß Idee und literarische Metapher wäre, geheime Leidenschaften und ungeahnte Sehnsüchte weckt der Stadtteil noch immer.

 Restaurant und Gartenwirtschaft "zur Boltenburg".

Restaurant und Gartenwirtschaft "zur Boltenburg".

Foto: ""

Auf zwei DVDs ist "Hösel im Wandel der Zeit" zu erleben. 1218 ist die erste urkundliche Erwähnung - in zwei Jahren steht das 800-jährige Bestehen an - dokumentiert. Aufgeteilt in acht große Kapitel ist hier die Geschichte von 1897 bis zum vergangenen Jahr zu erleben. Ein Teil besteht aus reiner Optik, in deren Hintergrund der Höseler Knabenchor als eines der kulturellen Vorzeige- und Prestigeobjekte zu hören ist. Der andere Teil ist ebenfalls ein mächtiges Bildkonvolut, das mit erhellenden Texten Hintergründe dokumentiert.

 Als Haus und Hof und Pferd noch zusammengehörten.

Als Haus und Hof und Pferd noch zusammengehörten.

Foto: ""

In akribischer Kleinarbeit haben Ex-Politiker Uwe Wevers (79) und Heimatexperte Helmut Kuwertz (84) die Geschichts-DVD zusammengestellt. Beide übrigens sind überzeugte Höseler - und kennen sich "ewig, noch aus gemeinsamen Chorzeiten".

 Schönes grünes Hösel, einst Luftkurort.

Schönes grünes Hösel, einst Luftkurort.

Foto: privat/stadtarchiv

"Aus mehreren 10.000 Bildern haben wir ausgewählt", etwa 1500 Motive sind auf der Doppel-DVD zu sehen.

Adressen wie Nofenhof und Großer Allscheid, An der Hasper und Buchmühle sowie Am Pannschoppen sind im Wandel der Zeit zu betrachten.

Aus Bergen von Postkarten und Privatfotos, die Heimatforscher Helmut Kuwertz bereits seit Jahren für seine Vortragsreihen zur Stadtgeschichte nutzt, haben die Männer ihre Wahl getroffen.

"Die Idee dazu hatte mal ursprünglich der Bürger- und Schützenverein", jahrelang und mit einigen Unterbrechungen wurde dann am Konzept gefeilt. Nach dem Motto "in der Kürze liegt die Würze" steht prinzipiell alt neben neu. Die alte Tapetenfabrik wird beispielsweise bei der Betriebseinweihung, dem Aufbau der Druckmaschine über verschiedene Umbaumaßnahmen bis zum heutigen Stand der Dinge gezeigt.

Auch die "Feuriger Elias" genannte Kleinbahn von Hösel nach Heiligenhaus, deren Endhaltestelle der derzeit so kontrovers debattierte Höseler Bahnhof war, inklusive Aufnahmen des Schienenverlaufs anno 1913, sind Bestandteil der unterhaltsamen und informativen Geschichtsreise.

Und natürlich sind das Ex-Frisiergeschäft, in dem heute ein Schuhmacher beherbergt ist, der Georgenhof (als beliebtes Ausflugsziel) und Hösels alter Kurpark in all ihrer Pracht zu sehen.

Nur die wunderbaren Anekdoten, wer wann mit wem promenierte oder als Kurschatten gehandelt wurde, ist auf dem Silberling nicht zu hören. Dass der Schauspieler Paul Dahlke (bekannt aus "Drei Männer im Schnee") so häufig zu sehen war, hatte einen familiären Grund: Seine Schwester lebte nämlich in Hösel.

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