Ratingen Höfe im Kreis liegen vorn beim Umweltschutz

Ratingen · Landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Mettmann können sich in Sachen umgesetzter Umweltprojekte sehen lassen. Das zeigte die traditionelle Rundfahrt zu zwei ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben im Kreis Mettmann. Mit dabei waren Landrat Thomas Hendele und einige Mitglieder der Landwirtschaftskammer und der Kreisbauernschaft.

 Bei seiner Rundfahrt traf Landrat Thomas Hendele in Homberg Hartmut Elsiepen, dessen Sohn Jan und Martin Dahlmann (Kreisbauernschaft).

Bei seiner Rundfahrt traf Landrat Thomas Hendele in Homberg Hartmut Elsiepen, dessen Sohn Jan und Martin Dahlmann (Kreisbauernschaft).

Foto: RP-Foto. A. Blazy

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Umsetzung von Biodiversität, sprich der ökologischen Vielfalt in lokalen landwirtschaftlichen Betrieben. Das erste Ziel der Besichtigungstour war der Betrieb Elsiepen in Ratingen Homberg, der, so Betriebsleiter Hartmut Elsiepen, "zum größten Teil nur noch Ackerbau betreibt". Vor allem der Anbau von Kartoffeln und der Weiterverkauf an Einzelhändler oder Gastronomien ist ein Hauptbestandteil seines Geschäfts. Besonders stolz ist der Elsiepen auf seine neue Festmistplatte, auf der Pferdemist abgeladen wird. Die Flüssigkeit wird geregelt in einem eigenen Kanalsystem, genannt Jauche, läuft ab und kommt letztendlich wieder als Dünger auf die Felder. Die Festmistplatte auf dem Ratinger Hof ist eine der ersten in der Umgebung. Eine Kreislaufwirtschaft in Form einer Mistplatte hat eine "Pilotfunktion" für andere landwirtschaftliche Betriebe, da sie die Bodenqualität bewahrt und organische Substanz sichert, die sonst in die Niederlande abtransportiert werden würde.

Auch der zweite Betrieb der Rundfahrt, das Gut Schobbenhaus, unter der Leitung von Familie Johannes Kircher, nimmt sich neben der Haltung und des Verkaufs von Gänsen auch der Umwelt an und zwar in Form der "Blühstreifen". Das sind grüne Streifen die am Rand von Feldern/Waldrändern mit einer bestimmten Anzahl an Blühkomponenten (Gräser, Kräuter etc.) angelegt werden und so vielen Tieren als Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Rückzugsbiotop dienen, den Erosionsschutz sichern und das Landschaftsbild bereichern. Solche "Greening-Projekte" sind zwar seit der Agrarreform gesetzlich angeordnet, bringen den Landwirten aber auch zusätzliche Fördermittel.

"Wir wollen auf freiwilliger Basis ohne gesetzlichen Druck weiterkommen, das geht natürlich nicht von heute auf morgen", erläutert Kreislandwirt Bernd Kneer die Umsetzung solcher Maßnahmen. Landrat Hendele resümierte: "Der Tag hat gezeigt, wie breit wir hier im Kreis Mettmann gestellt sind und es wird deutlich, wie sehr sich landwirtschaftliche Betriebe mit der Zeit spezialisieren."

(RP)
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