Heiligenhaus Höchste Auszeichnung für Rolf Watty

Heiligenhaus · Allerspätestens, als Rolf Watty am Donnerstagabend gefüllte Sektgläser auf den Tischen des kleinen Sitzungssaals sah, dürfte ihm klar geworden sein: Eine ganz normale Stadtmarketingsitzung sollte wohl nicht folgen. Dass er selbst gleich zu Beginn in den Mittelpunkt des Geschehnes rücken würde, hatte ihm, zumindest offiziell, vorab niemand mitgeteilt. Der Anlass hatte allerdings so gar nichts Geheimniskrämerisches: Bürgermeister Jan Heinisch überreichte dem 80-Jährigen die Schlotschmed-Medaille - die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat.

 Rolf Watty ist einer der Gründerväter des Stadtmarketings.

Rolf Watty ist einer der Gründerväter des Stadtmarketings.

Foto: A. Blazy

Der pensionierte Richter war vor 20 Jahren einer der Gründerväter des Stadtmarketings - die Laudatio indes fasste seine Arbeit noch etwas weiter: Heinisch hob sein Wirken "zum Wohl der Allgemeinheit" hervor und nannte eine ganze Reihe von sehr unterschiedlichen Themen, denen sich Watty seit Jahrzehnten widmet. Auf seine Initiative ging schon vor Jahren ein Fahrdienst für Flüchtlingskinder zur Schule zurück - damals stand die städtische Unterkunft an der etwas abgelegenen Friedhofsallee noch. Lange Jahre stand Watty an der Spitze des Geschichtsvereins, dessen Vorstand er heute noch angehört. Und nicht zuletzt ist es seinem Einsatz zu verdanken, dass inzwischen der Bürgerbus durch Heiligenhaus fährt. Viel Arbeit hinter den Kulissen - gerade da, wo die Sachfragen sperrig, die Details kompliziert werden - das war und ist Wattys Spezialgebiet. Dass er zeitweise noch ganz nebenbei Zeit fand, an der Realschule eine Rechtskunde-AG zu leiten, vergaß Heinisch auch nicht. Seine Bitte: "Lassen Sie sich auch weiterhin durch nichts bremsen."

Der Geehrte selbst fasste das vor den Mitgliedern des Ausschusses für "Kultur und Gesellschaft" alles in einem schlichten Satz zusammen. "Wer sich in seiner Stadt wohlfühlen will, der muss selbst etwas dafür tun." Seine Antwort auf Heinischs Bitte: "Ich bin sehr gespannt darauf, wie diese Stadt in fünf Jahren aussehen wird."

(RP)
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