Ratingen Heizungsrohre kann man selbst isolieren
Ratingen · Die Verbraucherzentrale gibt bei einer landesweiten Aktion Tipps zum Thema Heizkosten sparen.
Mit einer landesweiten Aktion will die Verbraucherzentrale NRW Hausbesitzer ermuntern, mit wenigen Handgriffen Heizkosten zu senken. Es gibt Info-Stände und telefonische Beratungen. Auf dem Ratinger Marktplatz waren jetzt Experten der VZ mit einem Stand vertreten. Susanne Berger von der Beratungsstelle an der Düsseldorfer Straße 59 demonstrierte, wie man mit wenigen Handgriffen und preiswertem Material aus dem Baumarkt selbst die Heizungsanlage dämmt.
Das Einsparpotenzial sei enorm, sagte Berger: "Mit der einfachen Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren können allein die Bewohner von Ein- und Zweifamilienhäusern in Ratingen jährlich rund 670 000 Euro sparen." Der Blick in den Keller reicht aus, um die Lücken in der Rohrisolierung zu finden: "Blanke Heizungsrohre in kalten Kellern geben ständig ungenutzte Wärme ab, verschwenden also Energie." Mit genormten Isolierschläuchen und selbstklebendem Wickelband aus dem Baumarkt könne man selbst die Wärmelecks stopfen.
Berger: "Im Jahr können Verbraucher rund 14 Euro pro Rohrmeter sparen, wenn sie die Heizungsrohre isolieren." Die Materialkosten lägen unter zehn Euro pro Meter: "Die Maßnahme lohnt sich also im ersten Jahr."
Länger dauere es, bis sich beispielsweise der Austausch des Heizkessels oder der Umwälzpumpe amortisiert haben. Alte Umwälzpumpen, die dafür sorgen, dass das heiße Wasser vom Kessel durch die Leitungen gedrückt wird, könnten bis 100 Watt Strom schlucken, so Berger. Dagegen kämen sogenannte Hocheffizienzpumpen mit nur fünf bis zehn Watt aus. Der Pumpenaustausch (etwa 450 Euro inklusive Montage) rechnet sich also schnell. "Wenn der Heizkessel ohnehin spätestens in zwei Jahren ausgetauscht werden soll, sollte man bis dahin warten", so Berger.
Was kann man noch tun, um Energiekosten zu sparen? Richtig lüften: kein Fenster auf "Dauerkipp", sondern lieber drei- bis viermal am Tag für fünf bis zehn Minuten "stoßlüften". Die Rolladenkästen oberhalb der Fenster sind, wenn sie nicht isoliert sind, wahre "Wärmeschlupflöcher". Dämmmaterial kostet etwa 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Das Isolieren schafft auch ein Heimwerker. Der spart dann pro Quadratmeter etwa zehn Euro jährlich ein. Ungedämmte Kellerdecken sorgen auch für Energieverluste. Berger: "Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man seine Kellerdecke auch selbst dämmen." Die Materialkosten lägen dabei zwischen 20 und etwa 30 Euro. Das Gleiche gilt für den Dachboden. "Durch jeden zusätzlich gedämmten Quadratmeter werden pro Jahr drei Euro gespart", haben die Energieexperten ausgerechnet.
Nicht für Heimwerker geeignet ist die Dämmung der Außenhülle des Hauses: Sie kann aber 40 bis 70 Prozent einsparen. Auch der Einbau einer Pelletheizung anstelle des alten Ölkessels senkt die Energiekosten um rund 35 Prozent. Solche Anlagen kosten etwa 20 000 bis 25 000 Euro und werden vom Staat bezuschusst.
