Ratingen Hausmeister streiken: Schulen sind dicht

Ratingen · An der Käthe-Kollwitz-Realschule und der Friedrich-Ebert-Realschule ist der Unterricht komplett ausgefallen.

 An der Friedrich-Ebert-Realschule ging gestern gar nichts: Der Hausmeister war in den Streik getreten.

An der Friedrich-Ebert-Realschule ging gestern gar nichts: Der Hausmeister war in den Streik getreten.

Foto: Achim BLazy

Als Rainer Vogt, Fraktionsvorsitzender der Bürger Union (BU), die Nachricht vernahm, sei ihm die Kinnlade heruntergefallen, betonte er gestern im RP-Gespräch. Der Ärger ist jedenfalls groß über die Ausmaße des Streiks, der gestern einmal mehr auch die Ratinger Schulen erfasst hat. Wie die RP erfuhr, ist der Unterricht an der Käthe-Kollwitz-Realschule und an der Friedrich-Ebert-Realschule ausgefallen, weil die Hausmeister streikten. So habe man die Sicherheit für einen ordnungsgemäßen Schulbetrieb nicht mehr gewährleisten können, argumentierten die Schulleitungen. Diese Begründung ist nicht neu: Die Friedrich-Ebert-Realschule hatte aus demselben Grund bereits vor einigen Wochen für einen Tag dicht gemacht, weil der Hausmeister nicht verfügbar war.

Beide Schulen hatten offenbar bereits am Montag Eltern und Schüler informiert. Die Nachricht sprach sich auch schnell in den sozialen Netzwerken wie Facebook herum - nur bei der Stadt sei niemand informiert worden, sagte gestern Erster Beigeordneter Rolf Steuwe. Ihm war anzumerken, dass er nicht besonders erfreut war, dass "vermutlich im gesamten Regierungsbezirk" nur in Ratingen zwei Schulen wegen des Streiks dicht waren und die Schüler nach Hause geschickt wurden.

Lehrer seien Landesbedienstete, es gehöre nicht zu ihren originären Aufgaben, die Schule auf- und wieder abzuschließen. Dafür sei der Schulträger zuständig. "Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir jemanden zum Aufschließen hingeschickt." An allen anderen Schulen habe es doch geklappt. Die Betriebssicherheit der Schulen sei im Übrigen auch ohne Hausmeister grundsätzlich immer sichergestellt. Und beim Auf- und Zuschließen könne so viel nicht passieren. Andere Schulleitungen hätten das ja offenbar problemlos geschafft. Steuwe: "Ich kann den Ärger der Eltern sehr gut verstehen." Es habe auch Fünft- bis Siebentklässler getroffen. Die kann man nicht einfach so nach Hause schicken.

Am heutigen Mittwoch jedenfalls seien alle Schulen geöffnet - auch die Käthe-Kollwitz-Realschule und die Friedrich-Ebert-Realschule: "Notfall schließe ich selber auf." Entwarnung gab es dagegen von der Kita-Front: Gestern wurden von insgesamt 16 städtischen Kindertagesstätten 31 Einrichtungen bestreikt. Die Teams der weiteren drei Kitas hielten den angekündigten Notdienst der Stadt Ratingen aufrecht. Ulrike Trimborn, Pressestelle der Stadt Ratingen: "Wir haben alle Kinder unterbringen können." Am heutigen Mittwoch würden sogar nur sieben Einrichtungen bestreikt, so dass in den übrigen neun Kitas die "Notfälle" aufgenommen werden. Der Notdienst sei für Eltern gedacht, die zum Beispiel berufstätig sind und keine andere Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs haben. In solchen Fällen laufe die Anmeldung ausschließlich über das von der Stadt eingerichtete Nottelefon: 02102/550-5133.

Die Not-Kitas werden grundsätzlich nicht veröffentlicht: Damit soll verhindert werden, dass plötzlich Eltern mit Kindern vor diesen Einrichtungen stehen.

Das gestrige Verkehrschaos gab schon mal einen Ausblick auf das, was sich heute auf den Straßen der Region abspielt, wenn die Rheinbahn ab heute 3 Uhr für 24 Stunden bestreikt wird.

Die S-Bahn 6 soll normal fahren und dürfte brechend voll werden.

(JoPr)
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