Ratingen Hand-Hygiene hält Bakterien in Schach

Ratingen · Das Evangelische Krankenhaus Mettmann zeigt bis 15. Dezember eine Ausstellung über Keime, Bakterien und Co. und ihre Rolle fürs Immunsystem. Wichtig sind schützende Hygienemaßnahmen.

 Der ultimative Hygienetest: Hände mit Emulsion einreiben und anschließend unter UV-Licht halten. Dem bleibt absolut nichts verborgen.

Der ultimative Hygienetest: Hände mit Emulsion einreiben und anschließend unter UV-Licht halten. Dem bleibt absolut nichts verborgen.

Foto: evk

Wer wirklich wissen möchte, wie sauber seine Hände sind, ist eingeladen, einen kleinen Test mitzumachen. Dazu wird eine Emulsion verrieben und die Hände anschließend in eine Art Box gesteckt. Das UV-Licht bringt sie an den Tag: Die Verschmutzungen durch Keime und Bakterien.

Das Beruhigende: Den freiwilligen Selbsttest besteht im ersten Anlauf quasi keiner. Aber die Austellung "Keime", die bis zum 15. Dezember im Foyer des EVK zu sehen ist, zeichnet sich vor allem dadurch aus, über diese unsichtbaren Erreger zu informieren - um sich besser vor ihnen schützen zu können.

Wenngleich: Keime sind etwas ganz Natürliches. Sie kommen in und auf jedem menschlichen Körper vor, kleben auf der Haut, unter den Nägeln und machen sich in der Schleimhaut breit. Dabei tun sie viel Gutes, zum Beispiel als Darmflora. Billionen Keime machen es möglich, Essen zu verdauen und dabei Vitamine oder Ballaststoffe zu nutzen. Eine intakte Keimflora wirkt sich positiv aufs Immunsystem aus und verhindert Krankheiten.

Doch Keime können auch krank machen - immer dann, wenn sie zur falschen Zeit durch die Luft schwirren, so wie zu Erkältungs- und Grippezeiten. In unserem Kulturkreis ist es üblich, sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln. Ein Fest für Viren, die sich so ganz wunderbar von einem Menschen zum nächsten übertragen lassen. Wer mit kontaminierten Händen die eigenen Schleimhäute berührt, also sich beispielsweise den Mund abwischt, die Nase kratzt oder die Augen reibt, riskiert, krank zu werden. Die Hände als Übertrager wahrzunehmen bedeutet auch, den Ansteckungsfaktor zu minimieren, erklärt eine Schautafel der Ausstellung. Sie animiert zu einem der wesentlichen Aspekte, der Hand-Hygiene. Wie sie funktioniert, wird detailliert erläutert. Es reicht, mit herkömmlicher Seife unter fließendem Wasser zu waschen, die Temperatur ist nicht entscheidend. Wohl aber, bei dieser Aktion auf Schwachstellen wie die Fingerzwischenräume, Daumen und Nägel zu achten.

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Foto: dpa, Gudrun Holland, RKI

Zu hundert Prozent wegwaschen lassen sich Viren bei diesem 20-Sekunden-Manöver nicht, sehr wohl aber deutlich reduzieren. Im optimalen Fall werden Hände anschließend mit einem Papiertuch und nicht mit einem Frotteehandtuch abgetrocknet. Besser ist es, kein Gebläse zum Trocknen zu benutzen. Denn das Gerät verteilt die übriggebliebenen Keime. Ausnahmsweise darf diese kleine Hygienemaßnahme mit großem Effekt besserwisserisch weitererzählt werden. Sie hilft nämlich allen, gesund durch die Erkältungszeit zu kommen.

Auch wichtig: Viren überleben unterschiedlich lange. Normale Erkältungsviren halten sich zwei Stunden, beispielsweise auf dem Griff eines Einkaufswagens, der Bushaltestange oder einer Türklinke. Und dann gibt es noch die ganz speziellen Hygienemaßnahmen, wie sie in Kliniken, also auch dem EVK, üblich sind. Wer sich an diese Vorschriften hält, schneidet auch beim Emulsionstest unterm unbestechlichen UV-Licht hervorragend ab.

(RP)
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