Ratingen Grundschüler sind ganz schön helle

Ratingen · Der ADAC verteilt bundesweit rund 750.000 Sicherheitswesten an interessierte Grundschulen des Landes.

 Lehrerin Meike Grothe übt mit den Schülern das sichere Überqueren einer Straße.

Lehrerin Meike Grothe übt mit den Schülern das sichere Überqueren einer Straße.

Foto: Dietrich Janicki

Mit Beginn des Herbstes werden die Tage merklich kürzer. Es beginnt die Zeit, an denen die Kinder morgens im Dunklen zur Schule gehen. Tragen sie dabei auch noch dunkle Kleidung, werden sie von den anderen Verkehrsteilnehmern schlechter gesehen. Ein Kind in dunkler Kleidung wird beispielsweise erst ab 25 Metern gesehen - mit einer leuchtenden Weste ist es bei Dämmerung schon ab bis zu 140 Metern für Autofahrer sichtbar. Das ist ein Riesenunterschied, wie Sicherheitsexperten betonen.

Daher verteilte die ADAC-Stiftung "Gelber Engel" auch in diesem Jahr wieder leuchtend gelbe Sicherheitswesten an Erstklässler, damit diese Dank des angebrachten reflektierenden Materials besser gesehen werden, wenn sie diese auf dem Schulweg tragen. Je eher das Kind im Straßenverkehr gesehen wird, desto mehr Zeit bleibt dem Autofahrer für ein Brems- und/oder Ausweichmanöver. Denn gerade Kinder sind die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Noch immer verunglücken zahlreiche von ihnen im Straßenverkehr, weil sie nicht oder leider zu spät gesehen werden. Sie sind keine Erwachsenen und nehmen ihre Umwelt anders wahr. Zusätzlich haben sie aufgrund ihrer Körpergröße nicht den erforderlichen Überblick und sind sich auch oft nicht der Gefahren im Straßenverkehr bewusst.

Doch allein mit dem Tragen der Sicherheitswesten ist es nicht getan, das richtige Verhalten im Straßenverkehr muss trainiert werden. "Auf dem Stundenplan der neuen Erstklässler steht knapp sechs Wochen nach ihrer Einschulung nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern im Rahmen des Sachunterrichtes lernen sie unter anderem, wie man sich als Fußgänger an einer Ampel verhalten muss. Dieses haben wir auch praktisch an einer Ampelanlage in der Nähe der Schule geprobt", erklärte Lehrerin Meike Grothe die Verkehrserziehung bei den I-Dötzen der Heinrich-Schmitz-Grundschule. Dann erarbeiteten sie gemeinsam zunächst theoretisch, wie man auch ohne Ampel eine Straße sicher überquert und auf was man dabei alles achten muss. In der Woche vor den Herbstferien setzten die Erstklässler auch diesen Teil in die Praxis um, und dabei kamen die neuen Sicherheitswesten gleich zum Einsatz.

Doch bevor Grothe mit den 26 Schülerinnen und Schülern auf die Straße ging, zeigte sie ihnen noch auf dem Schulhof, wie solch eine Warnweste funktioniert, indem sie sie mit einer Taschenlampe anleuchtete. "Ich kenne diese Westen schon aus dem Kindergarten. Die Streifen leuchten im Dunklen, wenn da Licht drauf kommt", weiß der sechsjährige Jan. Zusammen mit seinem Klassenkameraden Karim sollte er anschließend als Erster die Straße vor der Grundschule überqueren. "Links-rechts, links ... nichts zu sehen, ich kann gehen", sagten die beiden die gelernte Regel auf und schauten dabei in die entsprechenden Richtungen. Es kam kein Auto oder Fahrrad, und so konnten Jan und Karim sicher die Straße überqueren.

Zusätzlich zu den Westen erhielt die Schule noch ausreichend Informationsmaterial für den Unterricht, und auch für die Eltern gibt es nützliche Tipps für den sicheren Schulweg.

Denn alle sollten wissen, dass neben dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr auch das regelmäßige Tragen der Sicherheitswesten wichtig ist. Nur dann können die optisch schützenden Begleiter ihre volle Wirkung entfalten und zwar nicht nur auf dem täglichen Weg zur Schule.

(RP)
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