Ratingen Große Vielfalt - Schlag auf Schlag

Ratingen · Der Ferdinand-Trimborn-Saal ist erfüllt von Gemurmel und Instrumentenklängen. Kurz vor 19 Uhr finden sich Familien und Freunde zusammen, Plätze und Grüße werden ausgetauscht. Mittendrin sind junge Musiker, die ihre Instrumente stimmen.

 Jan Pocha (erster Preis in der Altersgruppe acht bis elf Jahre) zeigte sein Können am Schlagzeug.

Jan Pocha (erster Preis in der Altersgruppe acht bis elf Jahre) zeigte sein Können am Schlagzeug.

Foto: Achim Blazy

Begleitet vom Klavier, eröffnet David Sistermanns (Blockflöte) den Abend, und das Publikum lehnt sich zurück. Manch einer tippelt mit den Fingern zum Takt der Musik, und nacheinander präsentieren die sieben bis 20-jährigen Schüler der städtischen Musikschule Ratingen Auszüge aus ihrem Wettbewerbsprogramm. Von Schlagzeug bis Querflöte folgt ein in jeder Hinsicht gelungener Abend, der das Repertoire und die Vielfalt der Musikschule eindrucksvoll repräsentiert. Energetische Saxophone hypnotisieren und beschwören das Gehör, und ein Violinduo lädt zum Träumen ein.

Auch Stammgäste hat das Preisträgerkonzert gewonnen; die langjährigen Nachbarinnen Kamper und Schink verraten: "Wir kommen schon seit über 20 Jahren regelmäßig hierher." Die Seniorinnen genießen einen schönen Abend, noch dazu kostenlos. Während manch einer gebannt jeden Ton verfolgt, scheint manch anderer geradezu in Gedanken versunken zu sein.

Als Jakob Gerding (Platz eins, Gitarre bei den Elf- bis 14-Jährigen) auf die Bühne kommt, wird es noch einmal ganz still. Gerding holt die Zuschauer sanft ab und nimmt sie mit auf eine gefühlvolle Reise aus ruhigen und tiefsinnigen Klängen, denen man gerne länger zuhören möchte. Später erzählt er: "Musik ist für mich eine Leidenschaft, die mich entspannt und den Alltag vergessen lässt." Und das glaubt man ihm sofort. Sein größter Wunsch: eine spanische Gitarre.

Als die Urkunden und Preise im Wert von bis zu 300 Euro vergeben sind, bittet Sevenich die Teilnehmer noch einmal gemeinsam auf die Bühne. Längst ist klar: Hier sind alle Gewinner. Botschaft: Letztlich kommt es nicht auf den Preis an, sondern darauf, auf ein Ziel hinzuarbeiten - und das ist spannend.

Das letzte Drittel des Abends wird vom Holzbläserquartett eingeleitet, den Sonderpreisgewinnern zur Förderung der Kammermusik.

Die kleinsten Zuschauer reiben sich schon die Augen, als Sarah (Violine) den Abend mit viel Emotion und Fingerspitzengefühl beendet. Einfach schön.

(RP)
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