Was Macht Eigentlich? Hardy Diemer (7) Große Sprünge überlässt er heute anderen

Ratingen · Der erfolgreiche Springreiter war früher Pächter von Gut Langfort in Langenfeld. Heute ist er Trainer in Rheinland-Pfalz.

 Zu seinen größten Erfolgen zählt Hardy Diemer die zehn Nationenpreise, die er für Deutschland geritten ist. "Der Sieg in Ungarn war dabei mein persönlicher Höhepunkt", betont der Springreiter. Die Erfahrungen aus zehn Jahren internationaler Karriere gibt er nun an seine Schüler weiter. Er selbst startet überwiegend auf ländlichen Turnieren.

Zu seinen größten Erfolgen zählt Hardy Diemer die zehn Nationenpreise, die er für Deutschland geritten ist. "Der Sieg in Ungarn war dabei mein persönlicher Höhepunkt", betont der Springreiter. Die Erfahrungen aus zehn Jahren internationaler Karriere gibt er nun an seine Schüler weiter. Er selbst startet überwiegend auf ländlichen Turnieren.

Foto: Uwe Miserius

Langenfeld Große Sprünge macht Hardy Diemer noch immer. Gleichzeitig hilft er auch seinen Schülern auf die Sprünge. "Die Trainertätigkeit macht mir sehr viel Spaß und entwickelt sich immer mehr zum Schwerpunkt", berichtet der 52-Jährige. Der einst international erfolgreiche Springreiter ist zwar auf ländlichen Turnieren noch immer in der schweren Klasse am Start, hat sich jedoch vom großen Sport verabschiedet. "Das habe ich zehn Jahre lang erfolgreich gemacht, doch ohne die Unterstützung von entsprechenden Sponsoren geht es nicht", betont Diemer.

Er ist inzwischen auf dem Sonnenhof im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich angekommen. "Es ist eine sehr schöne Anlage, die viele Möglichkeiten bietet. Dort habe ich auch meine Pferde stehen." Mit dem Herzen ist er jedoch seiner alten Heimat treu geblieben. "Als ich damals das Angebot bekam, habe ich sehr lange gezögert, weil ich durch und durch Rheinländer bin und meine Zeit in Langenfeld sehr genossen habe." Als Pächter war er 20 Jahre lang auf Gut Langfort zu Hause.

Noch immer erinnert er sich gerne an die großen Turniere, an die vielen Veranstaltungen und das Gemeinschaftsgefühl. "Wir hatten immer viel Spaß zusammen. Damals haben wir noch Rodeos ausgerichtet. Das war irgendwann mit dem Tierschutz nicht mehr vereinbar, aber mit den amerikanischen Cow-boys war es immer sehr lustig", berichtet der Pferdewirtschaftsmeister. Seine Verbindungen in den Kreis Mettmann pflegt Diemer noch immer. "Dort bin ich aufgewachsen und habe Freunde, mit denen ich mich treffe. Die Mentalität im Rheinland mag ich einfach."

Mit seinen Kollegen aus dem Spring-Sport hält Diemer ebenfalls bis heute Kontakt. Das bestätigt Hans-Willi Weber, Chef des Erkrather Uhlenhofs: "Wir sind damals als Team Ikarus zusammen unterwegs gewesen und sehen uns noch immer regelmäßig." Weber schätzt an Hardy Diemer besonders dessen Kameradschaft. "Gleichzeitig ist er sehr ehrgeizig und zielorientiert." Ein Ausflug zu einem Turnier in Tschechien ist Weber noch lebhaft in Erinnerung. "Da ist der Hardy samstags nach Hause gefahren, weil ein Freund von ihm geheiratet hat, und am Sonntag war er wieder da und hat beide S-Springen gewonnen." Inzwischen begleitet Diemer als Trainer vor allem seine Schüler zum Start im Parcours. "Das beginnt mit der gemeinsamen Saisonplanung und einer intensiven Vorbereitung und ist erfolgreich." Seine Schülerin Marina Röhrig war Deutsche Meisterin und 2012 bei den Europameisterschaften der Junioren dabei. Sein Engagement als Trainer möchte der 52-Jährige noch ausbauen. "In Zukunft möchte ich noch mehr Lehrgänge geben und Vorträge halten." Weitere Ideen reifen. Seine Stärke sieht er darin, auf Menschen eingehen zu können und ein gutes Auge für Pferde zu haben. Das schätzen nicht nur Kunden in Ägypten oder Griechenland, auch Schüler aus Langenfeld kommen zuweilen noch zum Training zu ihm. "Das zeigt, dass unsere gemeinsame Zeit gut war." Die Leidenschaft für eigene Leistungen im Sattel gibt es noch. "Ich wünsche mir noch einmal ein gutes Pferd, mit dem ich sportlich etwas bewegen kann." Auf die internationale Bühne möchte er nicht zurück, aber große Sprünge reizen ihn immer noch.

(RP)
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