Ratingen Gesucht: die besten Nachbarschaften

Ratingen · Krankenkasse ruft zur Aktion "Gesunde Nachbarschaften" auf und wirbt mit dem Beispiel Klompenkamp.

Die Nachbarn der Wohnanlage Klompenkamp in Ratingen sind auf zack und gut vernetzt. Nachbarschaftshilfe ist dort eine Selbstverständlichkeit und wird mit vielen Aktionen und Treffen für Jung und Alt gelebt. Als eine von derzeit 13 Nachbargemeinschaften im Rheinland nehmen sie an der Aktion "Gesunde Nachbarschaften" teil, einer Initiative der AOK Rheinland/Hamburg mit dem bundesweiten Netzwerk Nachbarschaft. Die Aktion fördert Nachbarschaften, die sich besonders für die Gesundheit älterer Menschen einsetzen.

Gemeinsam aktiv und füreinander da - so sehen sich die Nachbarn vom Klompenkamp. Das DRK-Mehrgenerationenhaus in der Wohnanlage dient als vielgenutzter Treffpunkt für alle Generationen: Dort wird regelmäßig gemeinsam gefrühstückt, gebastelt, Sport getrieben und gefeiert. Langweilig wird es nie: Info-Abende und Kunstausstellungen bringen Abwechslung in die Nachbarschaft.

Es gilt als eine Gemeinschaft mit Vorbildcharakter, von der ältere wie auch jüngere Anwohner profitieren. Das "Nachbarschaftsforum" gilt als fester Treffpunkt, bei dem alle miteinander ins Gespräch kommen. Hier werden auch ehrenamtliche "Seniorenbegleiter" geschult, um Helfende und Hilfsbedürftige besser miteinander in Kontakt zu bringen. "Die ausgesprochen gute Nachbarschaft, die in unseren Häusern zwischen den Generationen besteht, soll auch für den Rest des Viertels erfahrbar sein", wünscht sich Nachbarin Ilka Bahle. Ihre Erfahrungen geben die Nachbarn nun im Internet-Tagebuch auf der Webseite www.aok-gesunde-nachbarschaften.de weiter.

"Wir werben mit der Aktion "Gesunde Nachbarschaften" für das Prinzip der Nachbarschaftshilfe und wollen Mut machen, den guten Beispielen zu folgen", erläutert Martin Otte, stellvertretender Regionaldirektor der AOK im Kreis Mettmann. Ein erstes Treffen der AOK-Experten mit den Ratinger Nachbarn hat bereits stattgefunden. Es stellte sich heraus, dass zwei Themen besonders interessieren: Ernährung und Bewegung. "Gerade für die Älteren ist es wichtig, sich mit bewusster Ernährung und einem ausgewogenen Bewegungsprogramm fit zu halten", betont Nachbarin Ilka Bahle. Gewusst wie! Und so freuen sich die Nachbarn mit Unterstützung der AOK gleich zwei Veranstaltungen zu je einem dieser Themen anzubieten.

Geselliges Beisammensein, Koch-Aktionen, Ausflüge und Besuchsdienste, Film- und Spieleabende, gemeinsame Gesangstreffen - jede der Teilnehmer-Initiativen trägt auf ihre Art dazu bei, dass sich ältere Nachbarn in ihrem Wohnumfeld gut aufgehoben fühlen.

Fast jeder Dritte der über 65-Jährigen lebt schon über 40 Jahre in seinem jetzigen Wohnumfeld. Immer mehr Nachbarn entdecken für sich das Prinzip der Nachbarschaftshilfe. Die Experten der Krankenkasse im Kreis Mettmann beraten direkt vor Ort, beispielsweise zu Sportkursen, zur gesunden Ernährung oder zu Pflege-Gemeinschaften. "Wir weisen aber auch darauf hin, dass Nachbarschaftshilfe kein Ersatz für professionelle Hilfe durch Pflegedienste ist", so Rafael Magiera, Fachserviceleiter Leistung der AOK Kreis Mettmann.

Vielmehr gelte es, den Bedarf an professionellen Hilfsangeboten auszuloten und gezielt zu koordinieren. Alle Nachbarn aus dem Kreis Mettmann sind herzlich eingeladen, sich an der Aktion "Gesunde Nachbarschaften" zu beteiligen.

(RP)
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