Heiligenhaus Gesamtschüler entdecken Picasso

Heiligenhaus · Die jungen Künstler stellen 70 Werke im Lesecafé der Stadtbücherei aus. Die Vorbereitung war sehr intensiv.

 Lisa Gawlik (links) und Linda Barschewski zeigen ihre Werke. Sie gaben außerdem eine Einführung zu der neuen Ausstellung im Lesecafé der Stadtbücherei.

Lisa Gawlik (links) und Linda Barschewski zeigen ihre Werke. Sie gaben außerdem eine Einführung zu der neuen Ausstellung im Lesecafé der Stadtbücherei.

Foto: Achim Blazy

"Picassos Werke sind einzigartig, das haben wir am eigenen Leib erleben müssen!" Lisa und Linda schmunzeln während ihrer Eröffnungsrede, doch tatsächlich sind einige der ausgestellten Kunstwerke nicht spurlos an den Händen der Oberstufenschüler vorbei gegangen. Die beiden Gesamtschülerinnen aus dem Kunst-Leistungskurs des 12. Jahrgangs haben die diesjährige Oberstufen-Kunstausstellung "Picasso war gestern..." im Lesecafé der Stadtbücherei eröffnet und blickten dabei gemeinsam mit ihren Mitschülern auf spannende Kunststunden zurück.

Über 70 Kunstwerke sind zu sehen, Acrylmalerei, Skulpturen und Linolschnitte. Eben letztere waren ganz besondere Herausforderungen. Die Linoldrucke zum Beispiel, die werden Lage nach Lage ausgeschnitten.

"Wenn ich aus dem Klassenraum ein Fluchen gehört habe, dann konnte das nur zwei Gründe haben. Entweder einer der Schüler hat von seinem Druck etwas abgeschnitten, was eigentlich nicht weg sollte - oder jemand hat sich in den Finger geschnitten", erzählt Kunstlehrerin Stephanie Werner. "Das kam nicht selten vor, wir haben deswegen eine Pflasterkasse eingeführt, aus der wir regelmäßig neue Pflaster gekauft haben." Ganz frisch hat Picasso Einzug gehalten in den Lehrplan der Oberstufe. An ihre ersten Begegnungen mit dem außergewöhnlichen Künstler Picasso erinnern sich Lisa und Linda. "Wir haben uns erst einmal über die Werke lustig gemacht", gestehen die Schülerinnen ein, "wir dachten, das kann doch jeder. Aber wir haben schnell fest gestellt, was diesen Künstler und seine Arbeitsweise ausmacht - und dass es eben nicht jeder kann." Regelrechte Wutanfälle habe es im Unterricht gegeben, aber auch wenn die Schüler mit Schweiß und Tränen bei der Sache waren, "es hat Spaß gemacht". Die Ausstellung selbst ist mit Werken aus allen Kunstkursen der Stufen elf, zwölf und dreizehn bestückt, ein Team von vier Kunstlehrern, Stephanie Werner, Susanne Mönig, Armin Schmidt und Heike Kensy-Rinas, haben die Ausstellung mit den Schülern vorbereitet. "Die Oberstufenausstellung ist immer ein Jahres-Highlight. Auf die Stadtbücherei können wir uns dabei immer verlassen, die Zusammenarbeit läuft super", so die Kunstlehrerin. Eine solche Ausstellung zu organisieren, sei zwar immer auch anstrengend, und bis kurz vor Beginn der Vernissage wurde noch im Lesecafé im vierten Obergeschoss des Sparkassenturmes gewerkelt, doch: "Wenn man sieht, was die Schüler schaffen und wenn die Ausstellung eröffnet wird, dann wird mir persönlich wieder einmal klar, dass ich den richtigen Beruf und das richtige Fach gewählt habe", erklärt Werner.

(RP)
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