Ratingen/Herne Gemeindeprüfer wollen bei Schulen sparen

Ratingen/Herne · Das Lob ist da - und es gibt Verbesserungsvorschläge. "Die Stadt Ratingen profitiert von hohen Gewerbesteuererträgen und bietet ihren Bürgern dafür viele vorbildliche Einrichtungen", erklärt der Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt (gpaNRW), Heinrich Böckelühr, anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der überörtlichen Prüfung seiner Behörde bei der Stadt Ratingen.

In der Zeit von August 2016 bis April 2017 hat das Prüfteam der gpaNRW die Themenbereiche Finanzen, Personal, Sicherheit und Ordnung, Tagesbetreuung für Kinder, Schulen sowie Grünflächen geprüft. Im Rechnungsprüfungsausschuss wurden jetzt die wichtigsten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen durch den Präsidenten Böckelühr, Projektleiter Antonius Keils sowie gpa-Prüferin Christina Hasse vorgestellt.

"Die Stadt Ratingen ist aufgrund ihrer bevorzugten Lage zwischen Düsseldorf und den Großstädten des Ruhrgebietes als Standort für Industrie und Gewerbebetriebe begehrt," so Projektleiter Keils.

"Im Vergleich mit allen 35 großen kreisangehörigen Städten hat Ratingen die beste Finanzausstattung. Dies kommt den Einwohnern der Stadt zugute. Die Hebesätze für die Grundsteuern seien niedrig."

Er betonte: "Auch die Gewerbebetriebe profitieren von vergleichsweise niedrigen Steuersätzen. Aufgrund des hohen Steuervolumens erreicht die Stadt in den meisten Jahren positive Jahresergebnisse - so auch in der aktuellen Haushaltsplanung."

Die gpaNRW sieht indes Einsparmöglichkeiten bei den Schulgebäuden. "Das Gebäude- und Raumangebot für Grundschulen ist sehr umfangreich. Die Anzahl der Grundschulstandorte könnte, dort wo die Standorte nah beieinander liegen, verringert werden. Für Realschulen werden ebenfalls große Gebäudeflächen zur Verfügung gestellt. Wir empfehlen daher, die Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule in Lintorf aufzugeben und die frei werdenden Räume an das Berufskolleg Mettmann zu vermieten," stellt Keils dar.

Bürgermeister Klaus Pesch erklärt: " Die gute Finanzlage ermöglicht viele freiwillige Angebote und hohe Standards für unsere Bürger, die in der Region und in ganz NRW sicher nicht die Regel sind. Dies heißt nicht, dass wir uns nicht weiter verbessern können und auch müssen."

(RP/kle)
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