Ratingen Gegen Bauchgrimmen sind Kräuter gewachsen

Ratingen · Wer weiß, dass an den Feiertagen sehr fettige und süße Speisen auf den Tisch kommen, sollte Fenchel, Kümmel und Anis im Haus haben.

 Ob Kamille, Fenchel oder Salbei: Viele Heilkräuter eignen sich als Tee für die Selbstbehandlung.

Ob Kamille, Fenchel oder Salbei: Viele Heilkräuter eignen sich als Tee für die Selbstbehandlung.

Foto: dpa

Es ist eine Pein mit Anlauf, das Bauchgrimmen zu Weihnachten. Wer weiß, dass sehr fettige und süße Speisen auf den Tisch kommen, dem sind als erwachsenem Menschen die möglichen Folgen nicht unbekannt. Dazu kommt häufig, dass man in gelockerter Runde gern auch mal mehr zu sich nimmt als üblich. Oder - dass eine Stress-Situation im Familienclan auch auf manchen Magen schlägt. Das Gefahrenpotenzial ist also nicht geheimnisvoll. Doch die Hilfe ist nicht weit.

Drei besonders sinnvolle Produkte sind in fast jedem Haushalt vorrätig oder können noch rechtzeitig beschafft werden: Es sind Fenchel-, Kümmel- und Anissamen. Auch die Ratinger Apothekerin Karin Wolff empfiehlt die Gewürze. Man kann sie bei Beschwerden als Tee aufgießen und alsbald mit Besserung rechnen. Der Geschmack ist vielleicht nicht bei jedem dieser Gewürze das individuell Allerliebste, aber 150 Milliliter - das ist eine Tasse - kann man schon runter bekommen.

Allerdings sollte man die Samen nicht einfach im Teebeutel ins siedende Wasser hängen, sondern sie wegen höherer Wirksamkeit kurz vorher im Mörser mehr oder weniger gründlich zerkleinern und dann mit kochendem Wasser aufgießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Die Mengen fürs heilende Tässchen: ein Teelöffel Fenchel (etwa 2,5 Gramm), ein halber Teelöffel Anis (1,5 Gramm) und ein halber Teelöffel (1,8 Gramm) Kümmel. Wenn man weiß, dass Anis auch Pastis und Ouzo den charakteristischen, eher medizinischen Geschmack geben, kann man seine heilende Kraft ahnen - aber auf den schlapp machenden Alkohol verzichten.

Die Samen sollte man erst kurz vor der Teebereitung zerkleinern, damit die heilenden, ätherischen Stoffe nicht schon auf dem Küchenschrank verdunsten. "In Notfällen geht es auch mit einem fertigen Teebeutel", meint Karin Wolff.

Besonders beliebt - weil für viele Konsumenten von angenehmem Geschmack - ist die Pfefferminze. Ihre Inhaltsstoffe lindern Schmerzen, fördern die Verdauung und beschleunigen die Magenentleerung. Allerdings senken sie die Spannung in dem Muskel, der die Speiseröhre zum Magen verschließt (was angestaute Luft gut entweichen lässt), dies ist jedoch bei Sodbrennen nicht so günstig. Ein andauernder Genuss von Pfefferminztee kann jedoch auch Magenschmerzen verursachen. Beim Genuss von Krauseminze lässt sich das vermeiden.

Mediziner und Apotheker empfehlen bei Weihnachts-Bauchgrimmen schließlich einen eher gemächlichen Spaziergang - weg vom Sofa und vom üppigen Essen. Dann kann man vielleicht auf den Tee und wird man auf den Alkohol verzichten.

(gaha)
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