Heiligenhaus Gäste lernen die Schlüsselregion kennen

Heiligenhaus · Vertreter aus vier bretonischen Unternehmen schauen sich derzeit in Heiligenhaus um - unteranderem als Gäste bei der Firma Woelm.

 Französische Gäste bei Woelm in Heiligenhaus Karl Kristian Woelm (rechts) zeigt Produkte im Showroom.

Französische Gäste bei Woelm in Heiligenhaus Karl Kristian Woelm (rechts) zeigt Produkte im Showroom.

Foto: Achim Blazy

Am Samstag begann für sieben Vertreter aus vier bretonischen Firmen eine ganz besondere Geschäftsreise. Sie machten sich auf nach Deutschland und schauen sich einige Tage lang ganz genau an, wie die Wirtschaft hier arbeitet. Einblicke in die regionalen Cluster gibt es dabei in vielen Programmpunkten.

Die Reise, die sie durch Nordrhein-Westfalen führt, kann man in der Form so nicht buchen, sie gehört zu einem regionalen Preis, den insgesamt fünf Firmen gewonnen haben, dem "Oscar". Der ist hier alles andere als ein Filmpreis, sondern die Auszeichnung eines Innovationswettbewerbes. Als Preis gab es nämlich nicht nur eine ansehnliche Statuette, sondern eben auch diese einzigartige Reise. Das Ziel dieser Reise durften die Gewinner dabei selbst auswählen: Sie entschieden sich für Deutschland. Auf Initiative der Organisation Bretagne Commerce International hat dann von deutscher Seite die Wahl-Heiligenhauserin Nelly Kerforn die Reiseleitung übernommen. Sie ist Bretonin. Doch ihr Weg führte sie aus der Heimat über Berlin bis nach Heiligenhaus. Heute ist sie Mittlerin zwischen zwei Nationen, die nicht nur eine geografische Grenze trennt. So hilft sie zum Beispiel, sprachliche Barrieren zu überwinden und betreut Firmen, die über diese Grenze hinaus miteinander kooperieren. "Es gibt einfach Unterschiede", weiß auch Bürgermeister Jan Heinisch, der die Delegation persönlich und in bestem Französisch bei ihrem Besuch der Heiligenhauser Firma Woelm begrüßte. Er hat in Frankreich studiert und die Erinnerung an viele Urlaube in der Bretagne verbinden ihn mit der Heimatregion der Gäste.

Er stellte vor allem die "Schlüsselregion" vor. Die Gäste werden während ihres Aufenthaltes in Heiligenhaus bei der Firma Woelm zu Gast sein, die nicht nur Mitglied der Schlüsselregion ist, "sondern auch ein Beispiel für den erfolgreichen deutschen Mittelstand darstellt, das Tradition, Innovation und Qualität miteinander verbindet", so die Organisatoren. Für die Besucher dürften hier vor allem die Exportaktivitäten sowie die Arbeit innerhalb des Clusters Schlüsselregion der Firma Woelm von Interesse sein gewesen sein. Wie sich die Arbeit der Schlüsselregion fortsetzt, sah sich die Delegation dann im Campus Velbert/Heiligenhaus an. Zu dessen Gründung und praxisbezogener Lehrweise die Schlüsselregion beigetragen hat. "Die Delegierten haben vormittags gemeinsame Termine, nachmittags besuchen sie dann Firmen, die in ihren Unternehmensbereichen liegen", so Kerforn.

Die beteiligten Unternehmen der Delegation kommen aus diversen Bereichen: So war ein Unternehmen dabei, das Biogasanlagen produziert, ein weiteres, dass Biostimulanzien entwickelt, außerdem dabei: Ein Betrieb, der Cidre herstellt, sowie eine Firma, die Präzisionsteile für Automobil- und Luftfahrtindustrie fertigt.

Dass ein Unternehmensverbund wie die Schlüsselregion auch von den Parteien gemeinsam getragen werde und nicht von den Wahlen abhängig ist, ist für die Franzosen ein Stück Neuland.

(sade)
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