Rudolf Mertens Und Michael Droste Funken haben Kornsturm ausgebaut

Ratingen · Das bislang leerstehende Obergeschoss des mittelalterlichen Gemäuers soll künftig das Archiv der KG beherbergen.

 Das Untergeschoss wurde ebenfalls runderneuert.

Das Untergeschoss wurde ebenfalls runderneuert.

Foto: Blazy Achim

Meine Herren, Sie sehen sehr zufrieden aus.

Rudolf Mertens Die Freude ist einfach enorm groß, dass wir es innerhalb eines Jahres jetzt wirklich geschafft haben, den Kornsturm komplett herzurichten beziehungsweise den unteren Teil etwas anzupassen. Dass am Samstag die offizielle Einweihung stattfindet, ist für uns Funken ein großes Ereignis.

 Sie freuen sich auf die Wiederöffnung des Kornsturms: Die Roten Funken um Michael Droste (vorne), Hanno Breitkopf und Rudolf Mertens (links) im neu ausgebauten Obergeschoss.

Sie freuen sich auf die Wiederöffnung des Kornsturms: Die Roten Funken um Michael Droste (vorne), Hanno Breitkopf und Rudolf Mertens (links) im neu ausgebauten Obergeschoss.

Foto: Achim Blazy

Michael Droste Man darf nicht vergessen, dass in diesem Projekt eine Menge Herzblut steckt. Umso zufriedener und stolzer sind wir darauf, dass alles wie geplant fertig geworden ist. Das ist bei einem solchen Projekt nicht unbedingt selbstverständlich.

Es steckt ja nun nicht bloß Herzblut drin.

Droste (lacht) In der Tat, das Ganze hat auch eine Stange Geld gekostet. Insgesamt liegen die Kosten bei rund 120.000 Euro. Davon haben wir von der Stiftung NRW und der Stadt jeweils 30.000 Euro Zuschuss bekommen. Den restlichen Betrag steuern die Funken aus der eigenen Tasche dazu. Das ist eine hohe Summe, aber wir sind als Verein gut genug aufgestellt, das stemmen zu können. Wir standen vor dem Beginn der Arbeiten finanziell gut da - und jetzt ist das immer noch so.

Was wurde überhaupt alles gemacht?

Mertens Das Obergeschoss des Turms haben wir mit sehr viel Aufwand, einer Menge Eigenleistung und der Hilfe der beteiligten Handwerker, die überwiegend aus Ratingen stammen, komplett neu gemacht. Da oben war gar nichts. Nun ist hier ein kleines Funkenmuseum entstanden, in dem alle Möbel genau nach unseren Wünschen und Vorstellungen eingepasst wurden. Das Herzstück ist sicherlich die edle Sitzbank, die fast komplett an den Wänden entlang entstanden ist. Hier haben wir sogar unser Wappen aufsticken lassen. Außerdem haben wir im ganzen Turm eine großen Teil der Leitungen erneuert und eine moderne Heizungsanlage einbauen lassen.

Droste Im Untergeschoss haben wir unter anderem den Abgang zu den Toiletten modernisiert. Früher war auf dem Treppengitter in der Mitte des Raumes ein Holztisch montiert. Wollte man nach unten, musste der mühsam hochgewuchtet und festgestellt werden. Das geht jetzt alles auf Knopfdruck mit einer Tischkonstruktion, die bis 100 Kilogramm belastbar ist. Das hat uns bei den Arbeiten an den Wänden und der Decke dort schon gute Dienste geleistet.

Aber auch draußen hat sich einiges verändert.

Mertens Die zwei Bäume vor der Stadtmauer wurden in Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde entfernt, der Bereich dort neu gepflastert. Außerdem hat die Stadt, die ja Eigentümer ist, die Mauer neu verfugt.

Wozu soll der Turm genutzt werden?

Droste Wir treffen uns ja schon jetzt jeden ersten Dienstag im Monat im unteren Raum mit dem Vorstand. Mit der Fertigstellung des oberen Bereichs werden wir nach und nach unser Archiv hier unterbringen. Aber das ist so unglaublich viel Material, von dem wir erst einen kleinen Teil gesichtet haben. Einiges davon, wie die Plakate unserer Sitzungen, von denen uns leider nur das allererste fehlt, stellen wir hier aus. So ist zum Beispiel auch der Funkentaler inklusive des Prägestempels zu sehen, den wir einmal haben auflegen lassen. Außerdem ist es ein Traum von mir, dass der Raum oben irgendwann als weiteres Trauzimmer von der Stadt genutzt wird. Platz genug wäre dafür. Auch andere kleinere Veranstaltungen sind möglich. Der Kartenverkauf für unsere Veranstaltungen wird hier stattfinden. Und unser Hahnenschrei kann hier proben.

Was ist am Samstag zur Eröffnung geplant?

Droste Wir funken laden alle Ratinger ein, mit uns die Fertigstellung des Turms zu feiern. Dazu gibt es Musik unter anderem von den Kalauern und Domstürmern, von den Swinging Funfares und natürlich dem Hahnenschrei, unsere Tanzgarden werden ihr Können auch zeigen. Offizieller Beginn ist, wir sind schließlich ein Karnevalsverein, um 13.11 Uhr. Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Und es wird die Möglichkeit bestehen, sich den Turm von Innen anzusehen. Das ist übrigens immer so, wenn wir da sind, die Türen stehen offen.

WOLFGANG SCHNEIDER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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