Heimat entdecken in Ratingen Frische Heimatmotive fürs Schulzentrum

Ratingen · Mitglieder der Landjugend wetteten mit Bürgermeister Pesch über eine Renovierung. Und gewannen haushoch.

 Mit Heimatmotiven verschönerten Mitglieder der Landjugend mehrere Wände im Schulzentrum Lintorf. Eine Wette mit Bürgermeister Klaus Pesch (Mitte) war vorangegangen.

Mit Heimatmotiven verschönerten Mitglieder der Landjugend mehrere Wände im Schulzentrum Lintorf. Eine Wette mit Bürgermeister Klaus Pesch (Mitte) war vorangegangen.

Foto: Achim Blazy

"Topp, die Wette gilt", hieß es in einer von Frank Elstner kreierten TV-Show. Die gibt es zwar nicht mehr, gute Einsätze gibt es aber noch immer. Zum Beispiel von der Landjugend Ratingen. "Wir haben mit Bürgermeister Klaus Pesch gewettet", erinnert sich Landjugendliche Fenja Sender. Innerhalb von fünf Tagen wollten sie verschiedene Wände im Außenbereich des Schulzentrum Lintorfs neu gestalten. "Und das haben wir auch geschafft", sind die 19-Jährige und ihr gutes Dutzend Mitmacher stolz.

Auf die Idee waren die Umtriebigen durch einen landesweiten Aufruf namens "Jugend.Macht.Land." gekommen. Letztlich ging es bei der Aktion darum, unter Beweis zu stellen, dass Teenager nicht dem Klischee entsprechend grundsätzlich egozentriert und desinteressiert, sondern sozial engagiert sind und gerne die Gesellschaft mitgestalten. "Die Landjugend versucht oft, sich sozial einzubringen. Unser schlimmster Gegner ist, dafür nicht genug Zeit zu haben."

Viele verschiedene Ideen wurden skizziert und entwickelt. "Die meisten drehten sich um Projekte mit Flüchtlingen." Also wurde Kontakt zur Stadt aufgenommen wie und in welcher Weise sich etwas realisieren ließe. Und schnell wurde klar: Bei einer Wette zwischen einer Ortsgruppe und jemandem aus der Stadtverwaltung, einem Schulleiter oder anderen prominenten Personen gibt es etwas Passendes. Sozusagen eine Aufgabe im quasi-öffentlichen Raum: die ziemlich in die Jahre gekommenen Wände zwischen Käthe-Kollwitz-Schule und Kopernikus-Gymnasium. Die sollten binnen fünf Tagen wieder vorzeigefein gemacht werden. "Wir haben gesagt, wir schaffen es, diese mehr als 60 Quadratmeter innerhalb der Frist neu zu streichen und zu gestalten." Bürgermeister Klaus Pesch hielt dagegen. Topp, die Wette galt und die Uhr lief. Zunächst wurden die Mauern entmoost, eine intensive Arbeit. "Aber wir konnten uns ja abwechseln." Als dann die Grundmauern getrocknet waren, wurde alles geweißelt. "Im Vorfeld hatten wir uns Motive überlegt, die wir aufmalen wollten." Einerseits sollte das die Skyline Ratingens sein. Entsprechend der Ideen strahlen jetzt Dumeklemmer, Suitbertus-Stuben, katholische und evangelische Stadtkirche, die Wasserburg sowie das Haus Cromford entgegen. "Als Gegenstück sollt Repräsentatives aus Essen gezeigt werden." Weil den Landjugendlichen aber nicht genügend malbare Wahrzeichen einfielen, entschloss man sich für das Beste aus Düsseldorf. Mit Radschläger, Rheinbrücke, Fernsehturm und Schifffahrtsmuseum sind typische Motive aus der Landeshauptstadt abgebildet. Ohne abschließende Versiegelung als Schutz vor Graffitis, dafür aber absolut im gesteckten Zeitrahmen gelang es, das Projekt umzusetzen.

Das macht die Beteiligten stolz. Zumal, da der Förderverein des Gymnasiums so von ihrer Arbeit angetan war, dass angedacht ist, die Hälfte der entstandenen Materialkosten zu übernehmen. Die liegen bei etwa 200 Euro. Nicht unglücklich sind sie außerdem über den Wetteinsatz, den Bürgermeister Pesch nun einlösen muss. Er wird die Landjugendlichen mit 500 Euro für Wurfmaterial für den kommenden Karnevalsumzug, bei dem die Ratinger Landjugend traditionell mit von der Partie ist, unterstützen. Helau!

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