An(ge)dacht Freunde in Krisenzeiten

Ratingen · Wir befinden uns in Zeiten der Krise, so lautet wohl nicht nur die öffentliche Meinung. Die Krisen haben sich in den letzten Jahren die Klinke in die Hand gegeben: die Bankenkrise, die Eurokrise, die Ukrainekrise, die sog. Flüchtlingskrise. Doch was ist das eigentlich genau eine Krise? Unser deutsches Wort Krise stammt von einem alten griechischen Wort, das so viel bedeutet wie: (unter)scheiden, trennen. In der Krise trennt sich also etwas. Aber was? Um es vorweg zu sagen: In der Krise trennt sich das Tragfähige vom Nicht-Tragfähigen in meinem Leben. Ein Beispiel. Vielleicht kennen Sie den Satz oder mussten ihn selbst schon mal erleben: In der Krise habe ich erlebt, wer meine wahren Freunde sind und wer nicht. In der Krise trennen sie sich, die tragfähigen Freundschaften von den nicht tragfähigen.

An(ge)dacht: Freunde in Krisenzeiten
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Jesus hat zu Krisen mal eine unschlagbar einfache, aber tiefe Geschichte erzählt. Da ist der eine Mann, der baut sein Haus auf Sand. Und da ist der andere Mann, der baut sein Haus auf Fels (Matthäusevangelium 7,24-27). Und dann kommt die Krise: Sintflutartiger Regen setzt ein, und Sturzbäche fluten die Fundamente der beiden Häuser. Und die Krise macht sichtbar und spürbar, was wirklich tragfähig ist und was nicht. Der Sand geht, der Fels aber bleibt. Das eine Haus fällt, das andere steht. Für den Bau an meinem Lebenshaus sagt mir das: Lieber ein einfaches Haus, das auf Fels gebaut ist, als ein Traumschloss, das auf Sand gebaut ist.

Und wo ist Fels zu finden? Jesus sagt in dieser Geschichte: Wer mir zuhört und tut, was ich sage, der ist wie ein Mensch, der sein Haus auf den Felsen baut. Der Fels sind seine Worte.

Wer hätte das gedacht? Nicht Lebensversicherungen, nicht Gesundheitsvorsorge, nicht genügend Rücklagen, sondern: das Hören auf diesen Mann aus Nazareth und das Tun dessen, was er sagt. Und was sagt er? Hier nur ein kleiner Ausschnitt (alles aus dem Matthäusevangelium): Kommt, mir nach! (4,19) Selig die Gewaltlosen - sie werden das Land erben. (5,5) Wie immer ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um! (7,12) Deine Sünden sind dir vergeben! (9,2) Fürchtet euch nicht! (14,27) Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (28,20).

Diese Worte bleiben stehen. Auch in Krisenzeiten.

(RP)
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