Ratingen Flughafen: 2000 Bürger gegen Ausbaupläne

Ratingen · Ulrich Neck vom Verein Ratinger gegen Fluglärm übergibt die Einwendungen heute in Düsseldorf.

Mit zwei vollgepackten Kartons wird Ulrich Neck, Vorsitzender der Initiative Ratinger gegen Fluglärm e.V., heute zur Bezirksregierung nach Düsseldorf fahren. In den Kartons befinden sich mehr als 2000 Einwendungen Ratinger Bürger gegen die Ausbau-Pläne des Flughafens. Worüber sich Neck besonders freut: Auf den in mehreren Stadtteilen verteilten Protestkarten hatte er Platz gelassen für individuelle Begründungen - 840 Bürger nutzten diese Gelegenheit. Die Bürger sind dagegen, dass in Zukunft deutlich mehr Flüge in Düsseldorf starten und landen dürfen.

Individuelle Gründe seien wichtig für das Genehmigungsverfahren, sagte Neck gestern: Die Formkarten würden nur gezählt, die Karten mit eigenen Begründungen jedoch müssten allesamt extra aufgenommen werden. Die Bezirksregierung habe damit einen externen Dienstleister beauftragt. Sollten die Pläne des Flughafens Wirklichkeit werden, sagte Neck, "können die Leute von hier wegziehen". Neck sieht in dem Rücklauf so vieler Karten ein erfreuliches Ergebnis: "Offenbar war es für viele vom Fluglärm betroffene Bürger in Ratingen eine willkommene Möglichkeit, sich gegen noch mehr Fluglärm- und Schadstoffbelastungen zu wehren."

Es sei einhelliger Tenor in den Einwendungen: "Schon jetzt ist die Situation inakzeptabel. Deshalb darf es nicht mehr werden, was tagaus, tagein auf unser Wohnumfeld niedergeht."

Er hat sich die "sehr sachlich formulierten Argumente" auf den Einwenderkarten angeschaut: "Die Menschen klagen schon jetzt über gesundheitliche Beeinträchtigungen und haben Angst, dass durch mehr Flugbewegungen weitere Gesundheitsrisiken entstehen. Dabei sorgen sich viele Eltern auch um die Gesundheit ihrer Kinder und um Störungen des Lernverhaltens. Viele Einwender klagen über Schlafstörungen sowie über das Landen von Maschinen nach 23 Uhr." Der Aufenthalt im Freien, im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon bereite vor allem spätnachmittags und abends keine Freude mehr. "Nervig ist, dass Gespräche infolge des Lärms immer wieder unterbrochen werden müssen", so Neck. Recht häufig werde ein Wertverlust bei den Immobilien befürchtet. Aus den Argumenten erkenne man, dass sich die Menschen um ihr zukünftiges Leben und Wohnen in den überflogenen Zonen Sorgen machten, sagte Neck. So hätte sich bei der Aktion auch eine große Zahl junger Familien beteiligt.

(JoPr)
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