Ratingen Mehr Angebote und Hilfe für Flüchtlinge

Ratingen · Stadt, Vereine und Organisatoren bündeln noch einmal die Kräfte - eine besondere Form der Willkommenskultur.

Flüchtlingen helfen in Ratingen: Mehr Angebote und Hilfe
Foto: A. Blazy

Die Not ist groß und bewegt die Bürger im wahrsten Sinn des Wortes. Die Botschaft lautet: Mehr Angebote und Hilfe für die Menschen, die in Ratingen Zuflucht suchen. Stadt, Politik, Vereine und Organisationen bündeln noch einmal die Kräfte. Unsere Redaktion gibt einen Überblick über die zurzeit wichtigsten Maßnahmen:

Gestern nachmittag kamen weitere 150 Flüchtlinge in der Elsa-Brandström-Schule an. Unterdessen hat die Stadt das Bürogebäude an der Josef-Schappe-Straße 10 angemietet mit Platz für weitere 280 Asylsuchende. Die Nutzung dieses Objektes ist langfristig angelegt. Die Verwaltungsspitze will nach derzeitigem Stand unbedingt vermeiden, dass die Menschen in Zelten unterkommen müssen. Auf Antrag der BU soll die Verwaltung diese alternative Form der Unterbringung bei Notlagen prüfen.

Flüchtlingen helfen in Ratingen: Mehr Angebote und Hilfe
Foto: A. Blazy

Die Bereitschaft der Bürger, ehrenamtlich Flüchtlingen zu helfen, ist in Ratingen ungebrochen groß. Dafür ist es jedoch wichtig, dass Ehrenamtliche bestimmte Dinge beachten. Ursula Hacket vom Caritasverband für den Kreis Mettmann erklärt das Verfahren, das bei der Organisation Standard ist: Als Allererstes sei es wichtig, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen zu können. Das könnten Ehrenamtliche mit einem entsprechenden Schreiben der Caritas kostenlos vom Bürgerbüro ausgestellt bekommen. Zudem erwarte man, wie es die Präventionsordnung des Erzbistums Köln vorsehe, die Teilnahme an einer eintägigen Schulung. Diese sei ebenfalls kostenlos und ziele darauf ab, Ehrenamtliche für die angespannte Situation der Flüchtlinge zu sensibilisieren. Im Laufe der ehrenamtlichen Arbeit mit Asylsuchenden empfehle man schließlich noch, an Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen, die über Ehrenamt, verschiedene Kulturen, Rechtliches und andere Aspekte aufklären.

Die Freizeitangebote für die vielen Flüchtlingskinder sind vielseitig. Michael Hansmeier vom Ratinger Jugendamt verrät, wie sie ihre Freizeit in Ratingen verbringen können: Derzeit findet jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr Fußballtraining in der Sporthalle an der Talstraße statt. Dort wird mit etwa 20 Kindern für ein bis zwei Stunden mit Spaß gekickt.

Samstagnachmittags, immer ab 14 Uhr, gibt es an der Elsa-Brandström-Schule ein Kinderspielprogramm. Dort betreuen Mitglieder vom Jugendrat und andere Helfer aus einem Pool der Stadtrandbetreuung die Kinder und spielen mit ihnen mit Bällen und Pedalos, malen mit Straßenkreide oder basteln Ketten. Weitere Freizeitangebote sind, so Hansmeier, in Planung. Das Jugend- und Kulturzentrum Lux bietet zwar keine Programme für Flüchtlingskinder an, Leiter Johannes Maas betont jedoch, dass diese jederzeit herzlich eingeladen sind, im Jugendzentrum vorbei zu kommen und mit den Ratinger Kindern und Jugendlichen zu kickern, Billard zu spielen und Spaß zu haben.

Zusätzlich wird es auch auf dem Fest zum Weltkindertag am heutigen Freitag, 18. September, ab 15 Uhr auf dem Marktplatz Angebote für Flüchtlingskinder geben.

(RP)
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