Heiligenhaus Firma Ziegler spart Energie nach Norm

Heiligenhaus · Die Aluminiumgießerei Wilhelm Ziegler & Sohn setzt auf moderne Analysetechnik und LED-Beleuchtung.

 In der Produktionshalle der Firma gibt es nur noch LED-Beleuchtung.

In der Produktionshalle der Firma gibt es nur noch LED-Beleuchtung.

Foto: D. Janicki

Die Aluminiumgießerei Wilhelm Ziegler & Sohn setzt auf moderne Analysetechnik und LED-Beleuchtung.

 Thomas Klinkhammer zeigt einen Spezial-Stromzähler.

Thomas Klinkhammer zeigt einen Spezial-Stromzähler.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Energieeffizienz drückt den Mittelstand von allen Seiten. Im Eigeninteresse zur Reduktion der Kosten, im politisch-gesellschaftlichen Interesse zum nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Ab dem kommenden Jahr gelten weitere Vorschriften und Regelungen, die Auswirkung haben auf Zuschüsse, Fördermittel und (steuerliche) Vergünstigungen. Die Heiligenhauser Aluminiumgießerei Wilhelm Ziegler & Sohn hat sich diesen Herausforderungen bereits frühzeitig gestellt und Maßnahmen eingeleitet, die schon jetzt zu messbarem Erfolg führten und die ab dem 1. Januar geltenden Nachweispflichten vollständig erfüllt.

Eine der gravierenden Änderungen für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch ist die laut §9a Stromsteuergesetz vorgeschriebene "Mengenermittlung durch Zähler". Hier sind die Betriebe verpflichtet, nicht nur wie bisher Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu benennen, sondern deren Wirkung auch nachzuweisen. Nur dann werden sie noch Rückvergütungen aus der Stromsteuer erwarten dürfen. "Die Messbarkeit von Energieverbrauch generell beschäftigt mich schon etwas länger", sagt Geschäftsführer Gerd Ziegler. Darum ist er vor drei Jahren in das Heiligenhauser Unternehmen power-solution eingestiegen, das den "Energy Gateway" entwickelte. Es ersetzt den bisherigen Drehstromzähler und erfasst detailgenau die Verbräuche im Unternehmen. "Mit dieser digitalen Auswertungsmethode war es uns möglich, Energieverbrauch besser zu steuern und so die 15-Minuten-Mittelwerte erheblich zu senken", erklärt Geschäftsleitungsassistent Thomas Klinkhammer.

Die in der Regel vom Energielieferanten ermittelten 15-Minuten-Mittelwerte werden als Grundlage für die Berechnung der Betriebskosten herangezogen und machen einen nicht unerheblichen Teil der Gesamtrechnung aus. Ziegler konnte diesen Wert von 480 Kilowatt auf 320 senken. Zwar war für die Energiesteuerung ein Zusatzgerät nötig, dass soll in Zukunft für andere Unternehmen aus einer Hand angeboten werden können.

Insgesamt investierte Ziegler rund 10.000 Euro in die Technik zur Verbesserung der Energieeffizienz. Damit wurden drei Stromzähler ausgetauscht, drei Energy Gateways installiert, Zeitschaltuhren in die Ofensteuerung eingebaut und der Optimierungsrechner für die digital gesteuerte Verbrauchsregelung installiert. So konnte das Unternehmen bereits 2014 nach der DIN ISO 50001 zertifiziert werden. Darüber hinaus wurden weitere mehr als 10.000 Euro, davon fast 50 Prozent über BAFA-Förderung, in die Lichttechnik investiert.

Die Umrüstung auf LED bringt einen Einspareffekt von 5.400 Euro pro Jahr, wodurch sich die unternehmenseigene Investition schon nach 13 Monaten amortisiert hat. "Betrachtet man allein die aufs Licht bezogene Einsparung, was uns dank der digitalen Analyse inzwischen möglich ist, so liegen wir bei 60 Prozent nur durch die Umrüstung auf LED-Technik", sagt Andreas Hochstein von der Meerbuscher Kompotech, der Ziegler in der Umsetzung der energetischen Maßnahmen beraten hat.

Bezogen auf den gesamten Energieverbrauch relativiert sich dieser Wert, aber von rund 30 bis 40 Prozent Sparpotenzialen könne man bei der Beleuchtungsumrüstung ausgehen.

(stemu)
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