Ratingen Feuerwehr braucht neue Rettungswagen

Ratingen · Bei der Wehrversammlung im Stadttheater wurde klar: Der Rettungsdienst muss deutlich erweitert werden.

 Besprechung: Feuerwehr-Chef René Schubert und ausgebildete Notfallsanitäter tauschen sich über den aktuellen Stand der Rettungstechnik aus.

Besprechung: Feuerwehr-Chef René Schubert und ausgebildete Notfallsanitäter tauschen sich über den aktuellen Stand der Rettungstechnik aus.

Foto: Achim Blazy

Es war gestern Abend die mittlerweile elfte Wehrversammlung für René Schubert. Und es zeigte sich einmal mehr im Stadttheater, dass der Ratinger Feuerwehr-Chef Jahr für Jahr mit neuen Herausforderungen rechnen muss. Klar ist: Die Zahl der Rettungsdienst-Einsätze steigt weiter - und dieser Entwicklung muss man schnell Rechnung tragen. Im vergangenen Jahr gab es 400 Einsätze mehr als im Jahr 2016, "das ist mehr als ein zusätzlicher Einsatz pro Tag", rechnete Schubert vor.

Bei der Notfallrettung wurde ein Zuwachs von sieben, bei den Notarzt-Einsätzen sogar von neun Prozent registriert. Die Hemmschwelle, auch bei vermeintlich leichten Erkrankungen den Rettungsdienst zu rufen, spiele eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung. "Die Versuche im Land, auch den kassenärztlichen Notdienst aus den Leitstellen zu disponieren und damit Einsatzmittel unter der Schwelle des Rettungsdienstes vermitteln zu können, ist aus meiner Sicht richtungweisend und zielführend", meinte Schubert.

Dies bedeutet: Mit Blick auf den Rettungsdienst will man sich mit Hilfe engmaschiger Strukturen breiter aufstellen. Die gestiegene Nachfrage hat auch ihren Preis: Schubert kündigte an, dass man drei Tages- und einen Spitzenlast-Rettungswagen anschaffen werde. So wird die Einsatzbereitschaft dieser speziellen Fahrzeuge um 185 Stunden pro Woche erweitert. Um diese Wagen unterbringen zu können, will man eine weitere Rettungswache im Ratinger Norden installieren. Die soll im Bereich Kölner Straße stehen. Der Vorteil: Die Stadtteile Lintorf, Breitscheid, Mitte und Hösel sind von dort aus gut und vor allem schnell erreichbar. Die Feuerwehr reagiert mit Blick auf den Rettungsdienst auch auf gestiegene Qualitätsanforderungen: Mittlerweile sind mehr als 50 der insgesamt 120 hauptberuflichen Feuerwehrleute ausgebildete Notfallsanitäter. "Diese Ausbildung findet innerhalb unserer Feuerwehr eine hohe Anerkennung", betonte Schubert.

Der Konkurrenzkampf in der Region ist groß. "Der Aufwand, Planstellen besetzt zu halten, steigt seit Jahren, die Konkurrenz zwischen den Dienststellen, aber auch die gute Beschäftigungssituation in der Region wirken sich hier deutlich aus", urteilte der Feuerwehr-Chef, der im vergangenen Jahr zum stellvertretenden Brandmeister des Kreises Mettmann bestellt worden ist.

Nach einem entsprechenden Votum der Leiter der Feuerwehren im Kreis Mettmann und des Bezirksbrandmeisters folgte auch der Kreistag in seiner Sitzung dem Personalvorschlag von Landrat Thomas Hendele.

Der 44-jährige Ratinger übernimmt das Ehrenamt zunächst, wie es die gesetzliche Regelung vorsieht, für die Dauer von sechs Jahren. Er folgte damit auf Marcus Jagieniak aus Langenfeld, der nach sechsjähriger Tätigkeit für die Funktion nicht mehr zur Verfügung stand.

Schubert übernahm das Ehrenamt zum 1. Februar und wird künftig im Team mit Kreisbrandmeister Torsten Schams (der auch aus Ratingen kommt) und dem weiteren stellvertretenden Kreisbrandmeister Mirko Braunheim zusammenarbeiten.

(RP)
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