Heiligenhaus Feuerwehr blickt zurück auf 2017

Heiligenhaus · Zum Jahresende bleibt den ehrenamtlichen Rettern die Bitte: "Gehen Sie sorgsam mit Feuerwerk um."

 Im Hof der Feuerwache an der Selbecker Straße.

Im Hof der Feuerwache an der Selbecker Straße.

Foto: A. Blazy

Ein Tag im August. Um 22.32 erhält die Heiligenhauser Feuerwehr den Notruf: Wohnungsbrand, ein Rauchmelder piepst. Die Truppe rückt aus, entdeckt weder Rauch noch Feuer, und erfährt, dass der Rauchmelder bereits seit 12 Stunden piepst, der Nachbar erklärt: "Das laute Piepsen stört mich schon den ganzen Tag", die Feuerwehr fragt: "Warum haben Sie dann nicht schon vor zwölf Stunden angerufen?" und rückt anschließend wieder ein.

Nur einer von zehn Einsätzen, die Feuerwehrsprecher Nils Vollmer im Sommer in einem besonderen Protokoll aufgelistet hat und in den sozialen Medien veröffentlicht hat, und in denen noch nicht einmal die Scherzanrufe mit bewusster Irreführung erwähnt sind.

Das Posting schlug Wellen und sorgte für Diskussionen. "Nicht bei allen Problemen muss die Feuerwehr die Lösung sein, das fiel in den letzten Tagen deutlich auf", so Vollmer damals. "Nicht alle, aber viele Einsätze wären vermeidbar gewesen, denn mit ein bisschen Initiative hätten die Probleme auch ohne Feuerwehr gefahrlos gelöst werden können." Hausmeister, Techniker oder eben Eigeninitiative, wie im Falle von zwei daumendicken Ästchen, die auf der Straße lagen - falsch verstandener Heldenmut ist damit aber nicht gemeint. "Wir sind für euch da - das ist unsere Aufgabe. Aber überlegt, ob es die Feuerwehr wirklich braucht oder ob es durch ein wenig Eigeninitiative und ohne Eigengefährdung nicht auch ohne Feuerwehr geht", so Vollmer. Denn die Heiligenhauser Feuerwehr basiert auf Freiwilligkeit und wer die Truppe kennt, weiß, dass die Frauen und Männer ihre Aufgaben gerne und mit echter Leidenschaft erfüllen. Insgesamt haben sie bis zum 1. November 501 Einsätze gemeistert, mit Installierung eines Rettungswagens, wird die Zahl noch steigen. Denn Tatsache ist, dass die Wehrleute für Einsätze ihren Arbeitsplatz oder ihre Freizeit verlassen und eben nicht, wie gerne mal missverstanden wird, permanent auf der Wache sitzen.

Umso wichtiger ist für die Wehr die Öffentlichkeitsarbeit, über die Webseite und Facebook wird transparent über die Arbeit berichtet, um auch das Bewusstsein für die ehrenamtliche Arbeit zu stärken. Und im besten Fall natürlich auch neue Kameraden zu gewinnen. Feuerwehrarbeit, das ist ein vielfältiges Hobby. Bis es zum Einsatz kommt, haben die Feuerwehrleute schon viele Stunden ihrer Freizeit in die Feuerwehr gesteckt. Aus- und Weiterbildung, Fuhrparkpflege und vieles mehr. "Lautlose Arbeit im Hintergrund", nannte das der Feuerwehrchef Ulrich Heis einmal.

Und so gibt die Feuerwehr auch in diesem Jahr wieder ihre Tipps zum Jahreswechsel heraus. "Zünden Sie Feuerwerkskörper nicht auf Straßen! Hier müssen unter Umständen Feuerwehr oder Rettungswagen durch." Auch auf eine sichere Umgebung soll geachtet werden. "Entzünden Sie Feuerwerk so, dass weder Personen noch die nähere Umgebung (brennbare Materialien) Schäden hiervon tragen könnten." Außerdem: "Verwenden Sie nur Feuerwerksartikel mit BAM-Kennzeichnung", sowie "Gehen Sie verantwortungsbewusst und nicht unter Alkoholeinfluss mit Feuerwerk um. Werfen Sie Feuerwerkskörper nicht unkontrolliert oder auf Personen, aus Fenstern oder von Balkonen."

Feuerwerksraketen sollten niemals aus der Hand gezündet werden, stattdessen könnten zum Beispiel in einem Getränkekasten abgestellte, leere Glasflaschen zum Raketenstart dienen.

(sade)
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