Ratingen Einfach mitreißend

Düsseldorf · Die New York Gospel Stars gaben ein Konzert in der vollbesetzten Stadtkirche. Die Sänger begeisterten mit Ausnahmestimmen. Die Zuschauer sangen und tanzten mit – auch Bürgermeister Harald Birkenkamp.

Nur drei Lieder brauchten die New York Gospel Stars, um ihr Publikum komplett mitzureißen. Als der Chor am Freitagabend in der vollbesetzten evangelischen Stadtkirche auftrat, hielt es bereits beim dritten Lied kaum noch jemanden auf seinem Sitz. Es wurde mitgesungen, geklatscht und sogar getanzt – den charismatischen Sängern gelang es von Anfang an, ein Lächeln auf die Gesichter ihrer Zuschauer zu zaubern.

Die New York Gospel Stars, das sind acht Sänger unter Leitung von Craig Wiggins sowie Schlagzeuger Jermaine Allen und Pianist Tiyorne Jeremiah. In der Stadtkirche boten sie eine stimmige Mischung aus Gospel-Klassikern wie "Oh when the saints" und unbekannteren Liedern, aus Balladen und mitreißenden, schnellen Stücken. Die New York Gospel Stars sind Vollprofis, das war schnell klar. Jeder der Sänger verfügt über eine Ausnahmestimme, jeder Ton, jede Bewegung saß. Bei einigen Liedern war das ein Nachteil: Sie wirkten stellenweise fast zu perfekt, die Choreografien zu einstudiert, die Spontaneität blieb auf der Strecke. Doch dies war nur selten der Fall: Gerade die Up-Tempo-Nummern waren die pure gesungene Freude. Die Gospelsänger tanzten wild im Altarraum der Kirche, und man merkte ihnen den Spaß an Musik und Bewegung an. Dabei banden die Künstler immer wieder das Publikum ein: Sie forderten zum Mitmachen auf, verteilten spontan Küsschen und drückten Hände.

Bekannte Lieder wie "He's got the whole world in his hands" präsentierten die stimmgewaltigen Sänger in eigenen Interpretationen: Sie variierten sie durch Solopassagen, in denen die Sänger – besonders eindrucksvoll Matia C. Washington – ihr beeindruckendes Stimmvolumen voll ausnutzten. Die stärksten Momente des Konzerts waren die Lieder, bei denen sich die Solisten ganz in der Musik verloren. Als Craig Wiggins "Amazing grace" sang, war ihm anzusehen und anzuhören, dass er jedes Wort fühlte. Mit seiner ausdrucksvollen Stimme begeisterte er das Publikum restlos – es spendete stehende Ovationen, noch bevor Wiggins das Lied beendet hatte.

Nur einmal, gleich zu Beginn des Konzerts, stellten die Gospelsänger ihre Mikrophone beiseite, verzichteten auf musikalische Begleitung und sangen a cappella. Davon hätte man sich mehr gewünscht, denn so kamen die Stimmen noch besser zur Geltung. Auch ohne elektronische Verstärkung erfüllten sie die Kirche vollkommen.

Ein Lied durfte bei diesem Konzert natürlich nicht fehlen: Als Zugabe sangen die New York Gospel Stars "Oh happy day". Diesmal sang und tanzte das Publikum nicht nur in den Kirchenbänken mit: Die Gospel Stars holten Zuschauer mit nach vorne – ganz am Ende auch Bürgermeister Harald Birkenkamp, der ein Mikrophon in die Hand gedrückt bekam und den letzten Refrain allein mit dem Chor sang.

(RP)
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