Heiligenhaus Drei Gewinner haben den Bogen raus

Heiligenhaus · Die Heiligenhauser Streicher standen beim Kreiswettbewerb von "Jugend musiziert" auf dem Treppchen. Doch die Teilnehmerzahlen insgesamt sinken.

 Die drei erfolgreichsten Heiligenhauser Jung-Musiker (v. l.): Anna Mitropoulos, Adea Dedinca und Elias Mitropoulos.

Die drei erfolgreichsten Heiligenhauser Jung-Musiker (v. l.): Anna Mitropoulos, Adea Dedinca und Elias Mitropoulos.

Foto: A. Blazy

Gleich drei Gewinner kann die Heiligenhauser Musikschule im diesjährigen Kreiswettbewerb von "Jugend musiziert" stolz präsentieren. Anna und Adea waren schon zum zweiten Mal dabei, Elias sogar zum vierten Mal - ein bisschen Nervosität ist aber immer dabei. "Bei den anderen Malen war ich richtig nervös und habe befürchtet, dass mir die schwitzigen Finger von den Saiten rutschen, in diesem Jahr ging es", erzählt Elias Mitropoulos. Und es ging sogar so gut, dass er im Kreiswettbewerb wieder den ersten Platz belegt hat.

Der Zwölfjährige spielt das Violoncello schon seit fünf Jahren. Auf den ersten Platz hat es auch seine Schwester Anna (9) mit der Violine geschafft, die sie seit drei Jahren spielt. Sie konnte die Jury auch mit einer großen Portion Routine überzeugen, in dem sie sich einen Fehler einfach nicht hat anmerken lassen. Adea Dedinca (12) stand ebenfalls auf dem Treppchen: Platz zwei für die Violoncellistin, die schon seit vier Jahren das Instrument lernt.

"Die Teilnehmerzahlen an den Wettbewerben sinken", bedauert die Cello-Lehrerin Marion Matthes. "Viele Schüler schaffen die Doppelbelastung zwischen einem immer größeren schulischen Aufwand und dem gewissenhaften Lernen eines Instrumentes kaum noch." Das zeige sich immer deutlicher. Christina Mitropoulos-Bott, Elias' und Annas Mutter, kennt noch einen Grund: "Immer mehr Musikschulen müssen sparen und so fehlen zum Beispiel die Kapazitäten für die Lehrer, ihre Schüler für die Wettbewerbe vorzubereiten."

Hinter den Erfolgen, die die drei Musiker am 30. Januar in Hilden erringen konnten, steckt dabei viel Arbeit. Mindestens ein bis zwei Stunden Üben pro Tag, dazu Übungsstunden mit den Lehrerinnen, wann immer es möglich ist, abends oder am Wochenende. "Man darf nicht vergessen, dass wir Lehrer nicht nur an einer Schule beschäftigt sind, sondern an mehreren", so Matthes, die Adeas und Elias' Lehrerin ist. Anna wird von Claudia Ohsmann unterrichtet. Es gilt zum Beispiel Übungs-Konzerte zu organisieren, dann muss auch die Klavierbegleitung - bei allen drei Gewinnern Annette Söllinger - mit proben. "Doch es macht immer wieder Vergnügen, die Schüler zu begleiten und zu erleben, wie sie in den musikalischen Fluss kommen und die Stücke bis in die letzte Note ergründen", so Matthes. Das kommt bei den Schülern an. Adea: "Es macht einfach Spaß und in der Wettbewerbsvorbereitung lernt man richtig viel." Auch Elias findet es "immer wieder cool", und fügt schmunzelnd an: "Das ist nicht wie in einer Castingshow im Fernsehen."

Je nach Punktzahl werden die Jung-Musiker aus den Kreiswettbewerben dann zum Landeswettbewerb weitergeleitet, der mit der Teilnahme am Bundeswettbewerb weiter gehen könnte. Gerade für Elias ärgerlich: "Einen Punkt mehr und ich wäre weiter gekommen." Kein Grund zum Ärgern, im nächsten Jahr will er wieder dabei sein, und auch Anna und Adea liebäugeln mit einer weiteren Teilnahme. Ihre Tipps für potenzielle Teilnehmer: Adea: "Üben lohnt sich." Elias: "Man muss auch wirklich gewinnen wollen." Anna: "Spaß haben am Instrument und einfach gerne spielen."

(sade)
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