Heiligenhaus Die Tafel sammelt fürs Weihnachtsessen

Heiligenhaus · Seit zehn Jahren werden Päckchen und Tüten mit Lebensmitteln gesammelt. Im vergangenen Jahr wurden knapp 1200 ausgegeben.

 Liebevoll verpackte Päckchen mit Lebensmitteln werden seit zehn Jahren bei der Tafel in Heiligenhaus gesammelt und weiter verschenkt.

Liebevoll verpackte Päckchen mit Lebensmitteln werden seit zehn Jahren bei der Tafel in Heiligenhaus gesammelt und weiter verschenkt.

Foto: Achim Blazy

Zum Weihnachtsfest kommt in vielen Familien etwas Besonderes auf den Tisch: die traditionelle Gans mit Rotkohl und Klößen beispielsweise. Doch es gibt auch in Heiligenhaus Menschen, die sich solch ein Festessen nicht leisten können.

Bis zu 120 Frauen und Männer kommen regelmäßig zur Tafel in Heiligenhaus, um sich dort das Nötigste an Lebensmitteln zu besorgen. Damit auch diese Menschen zu Weihnachten ein festliches Essen auf den Tisch bringen können, hat die Tafel vor zehn Jahren die Weihnachtstüten-Aktion ins Leben gerufen.

1180 Weihnachtspäckchen konnte die Velberter Tafel für Niederberg, die neben Heiligenhaus auch die Städte Velbert und Wülfrath betreut, im vergangenen Jahr an Bedürftige ausgeben. "Wir hoffen, dass diesmal eine ähnlich hohe Zahl zusammenkommt", sagt die Standort-Koordinatorin der Diakonie Niederberg, Tanja Högström.

Damit die Spender auch wissen, was bevorzugt in die Tüte oder ins Paket soll, hat die Tafel eine Liste zusammengestellt. Reis, Nudeln, Knödel, Gemüsekonserven, Suppen, Fleischprodukte in Konserven, z. B. Würstchen, oder Gutscheine vom Metzger, Plätzchen und andere Lieblingslebensmittel. Wichtig ist dabei, dass die eingepackten Lebensmittel haltbar sind.

"Wir haben beobachtet, dass die Spender die Pakete immer sehr liebevoll packen und immer noch etwas Persönliches hineinlegen, sei es ein Rezept, Pralinen, Kekse oder ein Stofftier für die Kinder", sagt Högström. Außerdem zeige die Erfahrung, dass die Spender ungerne Dosenfleisch in die Tüte packen. "Es gibt immer häufiger Gutscheine für den Metzger." Die Päckchen werden dann zum Schluss hübsch in Weihnachtspapier eingeschlagen.

Wer selbst keine Zeit hat, für die Tüten einzukaufen, kann auch 25 Euro an die Tafel überweisen, die dann für das Geld die Pakete zusammenstellt. "Die werden übrigens nicht nur an die regelmäßigen Tafel-Kunden ausgegeben, sondern auch an bedürftige Rentner, die sich normalerweise scheuen, zur Tafel zu gehen", sagt Högström. Der Renten- oder Sozialbescheid reichen, um eines der Pakete in Empfang zu nehmen.

Was die Beschenkten an der Aktion vor allem schätzen, das hat eine Befragung der Tafel im vergangenen Jahr gezeigt: Sie dürfen sich das Paket selbst aussuchen. Hinzu kommt die Freude darüber, überhaupt etwas geschenkt zu bekommen. Und dann noch die Gewissheit, zu Weihnachten etwas auf den Tisch zu zaubern, was man nicht jeden Tag hat.

Mit den gespendeten Geldern stellt die Tafel unterschiedlich große Pakete zusammen: für Alleinstehende, kleine oder große Familien.

"Wir haben genug auf Vorrat, damit auch jeder etwas bekommt", sagt Högström. Die Weihnachtstüten werden dann am Mittwoch, 13. Dezember, in der Zeit von 11 bis 18 Uhr, bei der Tafel in Heiligenhaus an der Rheinlandstraße 26 entgegengenommen.

Einen Tag später werden die Lebensmittel-Geschenke dann an die Bedürftigen weitergereicht.

Die haben so bis Weihnachten noch Zeit zuschauen, was sie mit den gespendeten Lebensmitteln zu Weihnachten kochen können. Dabei hilft vielleicht ja auch das mitgelieferte Rezept.

(RP)
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