Ratingen Die letzte Etappe der RP-Heimattour

Ratingen · Dieter Ritter zeigte Lesern exklusiv die Hausbrauerei, die am 28. August in Monheim eröffnet wird.

 Dieter Ritter (M.) zeigte das Sudhaus, in dem er Bier brauen wird.

Dieter Ritter (M.) zeigte das Sudhaus, in dem er Bier brauen wird.

Foto: RM-

Die Vorfreude war allen ins Gesicht geschrieben: Am 28. August wird Dieter Ritter (50) im Herzen der Monheimer Altstadt mit drei Geschäftspartnern die Hausbrauerei "Biermanufactur" eröffnen. Bei der Heimattour der Rheinischen Post besichtigten am Samstag 20 RP-Leser vorab die noch nicht ganz fertige Attraktion. Die Biermanufactur wird die vor wenigen Jahren unterbrochene Monheimer Brauereitradition klein, aber sehr fein fortsetzen. Und als Wirtshaus mit Außentischen an der Turmstraße dürfte sie die Altstadt beleben. "Das wird eine tolle Sache", sind bei der exklusiven Führung Bernd (67) und Monika Plagemann (65) überzeugt.

Das hofft auch Hausherr Dieter Ritter (50), der sich mit Hilfe seiner drei Geschäftspartner Helmut Heymann, Dirk Mucha und Richard Ridinger zu seinem runden Geburtstag nach eigenen Worten "einen Lebenstraum erfüllt". Dass viel Herzblut in dem Projekt steckt, ist spürbar, als Ritter im offen einsehbaren Sudhaus der interessierten Runde erklärt, wie er in Kürze obergäriges Bier herstellen wird - Alt und eine helle Sorte. Wie letztere denn heißen soll, möchte Zuhörer Michael Schlemminger-Fichtler wissen. Da es kein Kölner Produkt ist, dürfe das helle Obergärige nicht Kölsch genannt werden, antwortet Ritter. "Auch nicht Ölsch oder so ähnlich." Der Name stehe aber noch nicht fest. Sicher ist dagegen: "Meine Biere werden nicht filtriert", sagt Ritter vor den drei großen Edelstahl-Kesseln in der Gaststube. Hefezellen und Trübungsstoffe werden am Ende der Herstellung also nicht restlos entfernt. Dies sei gut für den Geschmack und bei Hausbrauereien ähnlicher Art etwa in Franken so üblich. Bis zu 500 Liter kann der 50-Jährige pro Durchgang im Sudhaus produzieren.

Gespannt hören die Teilnehmer der RP-Heimattour zu, wie er das machen wird: Zunächst vermischt er Malzschrot und Wasser zur Maische, die dann auf verschiedene Temperaturen erhitzt wird. Natürliche Enzyme erzeugen dabei Malzzucker, von dem wichtige Stoffe in die Lösung übergehen. Im so genannten Läuterbottich werden anschließend feste und flüssige Bestandteile getrennt. Der hieraus gewonnenen Würze wird sodann Hopfen zugefügt. Die Beigabe von Hefe fördert den Gärprozess.

Trinkreif wird das in acht Tanks im Keller gelagerte obergärige Bier laut Ritter nach drei bis vier Wochen sein. Da die Anlage wegen der noch zu erledigenden Abschlussarbeiten erst Mitte August in Betrieb gehe, stellt Ritter das zur Eröffnung ausgeschenkte Bier in der Anlage eines befreundeten Brauers her. Er selber hatte übrigens vor 15 Jahren hobbymäßig begonnen, Bier herzustellen. Seither hat er sich das nötige Fachwissen angeeignet, unter anderem durch den Austausch mit Braumeistern sowie Weiterbildungen.

Dass es sich in der Gaststube mit etwa 50 Plätzen gut sitzen lässt, stellten die RP-Leser bereits fest. 50 weitere Gäste sollen draußen unter den Bäumen bewirtet werden. Die Küche wird unter anderem Frikadellen und bei diversen Hauptgerichten auch etwas Vegetarisches zubereiten. Außerdem werden noch zwei Fernsehapparate für Sky-Fußballübertragungen aufgehängt. Die an der Turmstraße 19 gelegene Biermanufactur wird keinen Ruhetag haben, täglich um 11 Uhr öffnen und um 24 Uhr - an Wochenenden später - schließen.

Die Brauerei-Besichtigung war der letzte Teil der Heimattouren der RP durch den Kreis Mettmann. In Ratingen beispielsweise zeigte Hans Müskens, Kenner der Ratinger Kirchengeschichte, interessierten RP-Lesern "fromme Orte" in der Stadt - wie das Minoritenkloster.

Müskens konnte so manche spannende Geschichte erzählen, die mit diesen Orten verbunden ist. Zu den Stationen der Tour gehören unter anderem die Kirche St. Peter und Paul und die Evangelische Stadtkirche.

(RP)
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