Analyse Der Abtskücher Teich ist eine Planer-Baustelle

Heiligenhaus · Seit langem sind die Dimensionen der Pläne klar. Der Bergisch Rheinische Wasserverband investiert 2,2 Millionen Euro. Von Beginn an stand das Sanierungsvorhaben mitten im Spannungsfeld zwischen Wasserwirtschaft und Naherholung.

 Traditionell passen die Heiligenhauser sehr auf ihr Naherholungsgebiet rund um den Abtskücher Teich auf. Nach der Sanierung wird er noch etwa zwei Drittel der aktuellen Wasserfläche haben. So sehen es die neuen Pläne vor.

Traditionell passen die Heiligenhauser sehr auf ihr Naherholungsgebiet rund um den Abtskücher Teich auf. Nach der Sanierung wird er noch etwa zwei Drittel der aktuellen Wasserfläche haben. So sehen es die neuen Pläne vor.

Foto: Achim Blazy

Die CDU-Ratsfraktion möchte von der Stadtverwaltung und dem BRW wissen, wie es mit dem Abtskücher Stauteich weitergeht. In einem Antrag zum nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt soll die Stadtverwaltung einen Bericht über den aktuellen Sachstand zu den geplanten Umbaumaßnahmen des BRW am Abtskücher Stauteich geben.

Schon mehrfach wurden die geplanten Umbaumaßnahmen des BRW dem Fachausschuss in unterschiedlichen Versionen vorgestellt. "Immer wieder wurden Änderungen an der Maßnahme bekannt gegeben", moniert die CDU. Und immer wieder wurde die Maßnahme aufgeschoben. Da der Stauteich zu verschlammen droht und somit die Gefahr eines "Umkippens" dieses Gewässers, sieht die CDU Gefahr im Verzug. Eklige Vorboten dieser Entwicklung ist die immer weiter fortschreitende Ausbreitung der sogenannten "Entengrütze", welche immer wieder aufwendig abgeschöpft werden muss, damit der Sauerstoffgehalt des Gewässers nicht kollabiert.

Da die anstehenden Umbaumaßnahmen massive Veränderungen an dem Naherholungsgebiet und damit auch an der bestehenden Flora und Fauna mit sich bringen, ist es der CDU-Fraktion ein besonderes Anliegen, dass diese Veränderungen transparent und zügig vorgenommen werden. Gerade aufgrund der aktuellen Lage am Stauteich hinsichtlich des Zustandes der Wasserfläche, aber auch der gestiegenen touristischen Attraktivität (mehr Sitzbänke, neuer Freizeitparkplatz) besteht aus Sicht der Christdemokraten dringender Handlungsbedarf durch den Bergisch-Rheinischen-Wasserverband (BRW), die Attraktivität des Naherholungsgebietes zu sichern, aber auch die nötigen und wichtigen Schritte im Sinne des Hochwasserschutzes voranzutreiben.

BRW-Technikchef Peter Schu bezeichnet die Teich-Sanierung als "Eigentlich ganz normales Projekt" und erläutert den Planungsstand gegenüber der RP so: "Wir bauen nicht auf eigenem Gelände. Das heißt, wir müssen uns sowohl mit der Stadt Heiligenhaus wie mit privaten Grundstücksbesitzern abstimmen." Diese Abstimmung sei inzwischen abgeschlossen. Für das Verfahren heißt das: "Ende des Monats wird ein Planungsbüro mit dem Projekt betraut werden." Danach geht es ins Genehmigungsverfahren. Bis auf Details, so Schu, sei es bei den BRW-Plänen geblieben, die schon im Jahr 2013 galten, als die zweite Fassung für das Vorhaben auf den Tisch kam. "Die erste war am massiven Widerstand aus der Öffentlichkeit gescheitert", so Schu. Massive Verkleinerung der Wasserfläche und die zunächst geplante Umlenkung des Rinderbachs hatten für massiven Unmut gesorgt. Ebenso die Tatsache, dass zeitweise mit einer Trockenlegung des Teichs gerechnet werden musste. Hier gibt Schu definitiv Entwarnung: "Der Teich wird nicht trockengelegt, sondern vom Ruhrverband auf andere Art entschlammt." Damit dürfte sich das Problem der Entengrütze gleich mit erledigen.

Ein ganz normales Planvorhaben? Schu schränkt selbst ein: "Es ging von Anfang an darum, dass der Abtskücher Teich öffentlich als Naherholungsgebiet gesehen wird. Der Teich selbst ist aber von seiner Funktion her ein Teil der Wasserwirtschaft." Es gelte eben, beides unter einen Hut zu bekommen.

Mit den neuen Plänen - und mit langem Atem - scheint das zu gelingen. Die Heiligenhauser werden in jedem Fall höchst wachsam bleiben.

(RP)
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