Ratingen Confirmatio ist eine Bekräftigung

Ratingen · In der Friedenskirche war der Auftakt zu den Konfirmationen.

 Vor der Konfirmation in der Friedenskirche treffen sich die Konfirmanden. Darunter Emma Schuster-Sixt (2.v.r) mit Pfarrer Thomas Gerhold.

Vor der Konfirmation in der Friedenskirche treffen sich die Konfirmanden. Darunter Emma Schuster-Sixt (2.v.r) mit Pfarrer Thomas Gerhold.

Foto: Achim Blazy

Die Friedenskirche machte am Wochenende den Auftakt zum Reigen der diesjährigen Konfirmationen in Ratingen: Dort nahmen 31 junge Gemeindeglieder zum ersten Male am Abendmahl teil. 14 Jungen und 17 Mädchen hatten sich ein Jahr lang auf diesen Tag vorbereitet, hatten intensiv Gemeinschaft erlebt, auch allerhand Info- und Spaßveranstaltungen erlebt, waren sich ihrer neuen Rolle in der Kirche oft bewusst gemacht worden und konnten dann auch noch allerbestes Festwetter genießen.

Im Bezirk Mitte werden es zehn Konfirmanden und neun Konfirmandinnen sein, im Bezirk Tiefenbroich sind es vier Jungen und vier Mädchen. Im Bezirk Süd haben die Mädchen mit 19 deutlich die Überzahl vor sechs Jungen und in West hält sich die Waage: 17 Mädchen, 15 Jungen.

Die Zeiten der drei Jahre währenden Vorbereitungen mit einem eher ernsten Treffen in der Woche, mit sehr viel auswendig zu lernenden Texten sind vorbei. Die Vorbereitung auf die Konfirmation, die nur noch zwei Wochen dauert und in entspannter Atmosphäre auf einer Insel stattfindet - die gibt es in Ratingen nicht. Irgendwo dazwischen liegen jetzt Vorbereitungszeit und Vorbereitungsabsicht. Pastor Gerhold jedenfalls erinnert sich an eine intensive Zeit mit Jugendlichen, die auch schon "in der Kirche" groß geworden sind.

In einem Lexikon heißt es zwar noch: "Die Konfirmation ist gewöhnlich mit einem Familienfest und mit am Übertritt ins Erwachsenenleben orientierten Geschenken verbunden. So wurde einst regelmäßig die erste Armbanduhr oder die Aussteuer geschenkt. Traditionell tragen Konfirmanden festliche schwarze Kleidung." Jeder weiß, dass das überholt ist.

So haben bei Paul Buchloh Verwandte für ein Fahrrad zusammengelegt. Er ist in einer Familie mit tradiert christlicher Überzeugung groß geworden - auch für Vater Jochen und Mutter war es keine Frage, dass der Sohn (und die Tochter) zur Konfirmation gehen.

Die evangelische Kirche sagt: "Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber zusammen mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist bereichernd und wunderschön. Wer dann das Patenamt übernehmen will, muss aber in der Regel konfirmiert sein." Das lateinische "confirmatio" wird mit den Begriffen "Befestigung" oder "Bekräftigung" übersetzt und ist eine feierliche Segenshandlung, die den Übertritt ins kirchliche Erwachsenenalter markiert. Und die Erwachsenen, vor allem an einem solchen Tag, tun sehr viel, um ihren Kindern den Tag so schön und fröhlich und würdig zu machen, dass er nicht nur in der Erinnerung verstaut wird, sondern lebendig im Gedächtnis bleibt.

So leitete Cathrin Schuster-Sixt die Konfi-Band, sang solistisch und griff Bernd Schuster in die Pianotasten, als ihre Tochter Emma nun Konfirmandin war. Und alle Eltern richteten Feierlichkeiten aus, viele hießen die angereiste Verwandtschaft willkommen.

Und der Pastor hofft dringend, dass sich die Konfis nach gehabtem Fest nicht gleich und endgültig in alle Winde oder nur in den Ostwind verflüchtigen.

(RP)
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