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Ratingen Bunte Planken werben für den Frieden

Ratingen · Bundesweit bauen Schüler ein Boot. Beteiligt an der Aktion sind auch die Liebfrauenschüler. Sie haben 20 Planken gestaltet. Zum Weltflüchtlingstag am Montag, 20. Juni, soll es Politikern präsentiert werden.

 Kunstlehrerin Bärbel Schöne zeigt mit Liebfrauenschülerinnen die von ihnen gestalteten Schiffsplanken.

Kunstlehrerin Bärbel Schöne zeigt mit Liebfrauenschülerinnen die von ihnen gestalteten Schiffsplanken.

Foto: D. Janicki

Im Ringen um eine europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage gibt es sehr unterschiedliche Positionen. Nicht nur bei Politikern, vor allem bei der Bevölkerung. "Das ist ein Thema, das wir nicht bloß mitverfolgen. Wir wollen unseren Beitrag leisten", sagen Carina, Josephine, Miriam (alle 12), Merle und Fiona (beide 11) zur aktuellen Flüchtlingssituation und Willkommenskultur.

Bereits zu Jahresbeginn haben die Liebfrauenschüler einen Obolus als Spende entrichtet. Jetzt machen die jungen Leute jahrgangsübergreifend weiter. Eingebettet in die Aktion namens "Leben retten" des Kinderhilfswerks "Die Sternensinger" haben sie im Kunstunterricht vormals unauffällige Holzplanken gestaltet. Dazu wurden ausrangierte Schrankelemente wie zum Beispiel Türen benutzt. "Bildung ist für alle da", "Jeder Mensch ist ein geschenk", "Frieden für die ganze Welt" oder "Bildung ist wichtig" haben die Schüler - jede Klasse der Liebfrauenschule gestaltete eine der insgesamt 20 Planken - notiert. "Die Sonne, die neben dem Text strahlt, leuchtet eben für jeden Menschen. Auch, wenn es ihm mal dunkel ums Herz ist", erklärt Fiona einen künstlerischen Ausgestaltungsaspekt. Auf einem andern Holzstück stehen in bunter Reihe Menschen verschiedener Hautfarben nebeneinander, fröhlich grinsend reichen sie einander die Hände. "Das mit dem An-die-Hand-nehmen ist auch so ein Symbol", führt Josephine aus. "Wenn einer hingefallen ist, wird ihm aufgeholfen."

Bundesweit läuft die Sternensinger-Aktion, die auf die Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer aufmerksam machen will. "Wir Sternsinger fordern die Verantwortlichen zum Handeln auf, damit sichere Fluchtwege geschaffen werden. Auch die Ursachen, warum Menschen fliehen, müssen entschiedener bekämpft werden. Wir werden deshalb ein Zeichen setzen, das nicht zu übersehen ist", moderierten die Sternsinger die bundesweite Aktion auf ihrer Homepage an. "Es war nur eine ganz unscheinbare Mail, die uns dazu erreichte", erinnert Schulleiter Peter Bärens sich an den Jahresbeginn, als ihn die elektrische Post erreichte. Die E-Mail trug er ins Kollegium, zunächst wurde sie im Religionsunterricht debattiert. Kunsterzieherin Bärbel Schöne entwickelte dann in der künstlerischen Auseinandersetzung das Konzept der Plankengestaltung. "Viele Holzbretter ergeben ein Schiff", nämlich so etwas wie den modernen, aktualisierten Nachbau der biblischen Arche Noah. War dieses Boot einstmals das Symbol fürs Überleben, ist es jetzt nicht bloß erhofftes Rettungsmittel bei so manchem Flüchtling, sondern entpuppt sich als fatale Falle bei der Odyssee übers Meer. "Wir fanden die Arbeit total klasse, es hat echt Spaß gemacht", bilanzieren Carina, Josephine, Miriam, Fiona und Merle auch stellvertretend für ihre Mitschüler. Dass es sich bei den Holzbrettern um Recycling-Material handelte, gefiel ebenso.

Anlässlich des Gottesdienstes an Fronleichnam, Donnerstag, 9.30 Uhr, haben alle Eltern, Verwandten und Freunde eine letzte Gelegenheit einen Blick auf die 20 individuell ausgeschmückten und gestalteten Kunstwerke zu werfen. Denn Freitag wird Schulleiter Bärens die Kunststücke nach Aachen bringen. Dort ist die Sammelstelle für den Bootsbau, das dann am Weltflüchtlingstag gezeigt werden wird.

(RP)
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