Ratingen Büromarkt ist auf Fünf-Jahres-Hoch

Ratingen · Durch SAP und Capgemini in Ratingen stabilisieren sich wieder die Durchschnittspreise bei den Mieten.

 Die Büros im ehemaligen Verwaltungsgebäude von Calor-Emag aus dem Jahre 1953 werden seit 2007 vergeblich angeboten. Der Bau ist denkmalgeschützt. Die LEG investierte über sieben Millionen Euro in die Sanierung.

Die Büros im ehemaligen Verwaltungsgebäude von Calor-Emag aus dem Jahre 1953 werden seit 2007 vergeblich angeboten. Der Bau ist denkmalgeschützt. Die LEG investierte über sieben Millionen Euro in die Sanierung.

Foto: J. Preuss

Der Bürovermietungsmarkt im Marktgebiet Düsseldorf (Stadt Düsseldorf, Hilden, Ratingen, Erkrath und Neuss) verzeichnete mit einem Flächenumsatz von insgesamt 201 100 Quadratmetern das stärkste erste Halbjahr seit 2010. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Büromarktreports des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE.

Der Großteil des gesamten Büroflächenumsatzes entfiel mit 169 300 Quadratmetern oder 84 Prozent auf das Stadtgebiet Düsseldorf, im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres ein Plus von 42 Prozent. Der Umsatz im Umland (Neuss, Hilden, Erkrath und Ratingen) ging im Vorjahresvergleich trotz des sehr starken ersten Quartals um knapp 37 Prozent zurück. Dennoch stellt Ratingen mit einem Umsatz von 24 000 Quadratmetern, der unter anderem aus den großen Anmietungen durch SAP und Capgemini resultiert, noch den zweitstärksten Teilmarkt nach Düsseldorf Nord mit 29 400 Quadratmetern dar.

Durch das weiterhin begrenzte Angebot im Top-Segment verbleibt die nachhaltig erzielbare Spitzenmiete bei 26 Euro pro Quadratmeter pro Monat, rund fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. "Mit der Realisierung von hochwertigen Projekten im Central Business District (CBD) wird aber langfristig gesehen wieder ein Ansteigen der Spitzenmiete verzeichnet werden", so der Düsseldorfer CBRE-Chef Hubert F. Breuer.

Die gewichtete Durchschnittsmiete im Marktgebiet liegt mit 13,21 Euro pro Quadratmeter pro Monat zwar noch unterhalb des Wertes der Jahresmitte 2014, im Vergleich zum ersten Quartal 2015 ist aber ein Wiederanstieg um drei Prozent zu verzeichnen. "Zu der Stabilisierung der gewichteten Durchschnittsmiete im Vergleich zu den Vorquartalen trug auch bei, dass die größten Vermietungstransaktionen durch L'Oréal innerhalb des Stadtgebiets sowie SAP und Capgemini in Ratingen in Neubauprojekten zu entsprechenden Mietpreisen abgeschlossen wurden", erklärt Breuer. Nur auf das Stadtgebiet Düsseldorf bezogen lag die gewichtete Durchschnittsmiete bei 13,88 Euro pro Quadratmeter pro Monat, rund sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Gut zehn Prozent des Büroflächenbestandes im Marktgebiet Düsseldorf stehen zurzeit nach Angaben von CBRE leer, doch der Abbau der Kapazitäten schreite voran. Doch es gibt scheinbar unvermittelbare Immobilien, wie beispielsweise das ehemalige Calor Emag-Verwaltungsgebäude am Wilhelmring/Ecke Bahnstraße in Ratingen. Es steht unter Denkmalschutz. Einzig die oberste Etage, als Neubau aufs bestehende Gebäude errichtet, ist vermietet. In den unteren Etagen des 50er-Jahre-Baus herrscht gähnende Leere. Zwar kamen mit der Fertigstellung eines Objektes in der Airport City im ersten Halbjahr rund 6000 Quadratmeter spekulative Fläche auf den Markt, jedoch wurden deutlich mehr Flächen durch Abrisse/Umnutzungen und Sanierungsflächen, welche erst nach Fertigstellung wieder zum Büroflächenbestand zählen, vom Markt genommen. "Viele Mieter decken ihren kurzfristigen Bedarf durch die Anmietung von Erweiterungsflächen im Bestand", erklärt Breuer. "Die starke Expansionstätigkeit trug deutlich zum Leerstandsabbau bei." In den kommenden zwölf Monaten werden rund 38 000 Quadratmeter neue oder sanierte Büroflächen auf den Markt kommen, die derzeit noch nicht vermietet sind. "Es ist aber davon auszugehen, dass hiervon noch ein großer Teil vor der Fertigstellung Nutzer findet, zumal der Nachfrageschwerpunkt im Marktgeschehen deutlich auf das Segment der Neubauten und kernsanierten Objekte fokussiert ist und somit den Leerstand zunächst nicht wesentlich beeinflussen dürfte", sagt Breuer weiter.

Die Größe der nun neu auf den Markt gebrachten Flächen werde unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt liegen, heißt es.

"Da die starke Nachfrage insbesondere nach hochwertigen Flächen durch den noch weiter bestehenden Produktmangel gebremst wird, dürfte die erzielbare Spitzenmiete im Düsseldorfer Markt weiterhin stabil bleiben", glauben die Experten.

(RP)
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