Heiligenhaus Blütenträume für die City

Heiligenhaus · Das Projekt "Blumenampeln" beschäftigt außer der Frauen Union inzwischen auch Stadtmarketing und Stadtbetriebe. Spenden gab es reichlich - und 77 Pflanzgefäße für Masten und Laternenpfähle an der Hauptstraße.

 Handarbeit mit grünem Daumen: Die Helfer trafen sich gestern bei den Stadtbetrieben, morgen sollen die Ampeln entlang der Hauptstraße hängen.

Handarbeit mit grünem Daumen: Die Helfer trafen sich gestern bei den Stadtbetrieben, morgen sollen die Ampeln entlang der Hauptstraße hängen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Eine Idee wächst sich aus. Gestern brauchte es schon einen etwas größeren Standpavillon, um rund 20 fleißige Pflanzer an der Friedhofsallee wenigstens vor intensiver Sonnenstrahlung zu schützen. Auf dem Gelände der Stadtbetriebe kommt die Blumenampel-Aktion 2016 in Gang. Eine Aktion, die ursprünglich für undurchführbar erklärt und später mehrfach totgesagt wurde. Das Gegenteil ist richtig.

Das freut natürlich Erfinderin und Organisatorin Uschi Klützke. Die langjährige Chefin der Frauen Union - auch zuständig für das Projekt "grünes, blühendes Heiligenhaus" - hatte 2002 schon den Einfall, die Heiligenhauser Hauptstraße mit Blumenampeln hübsch herauszuputzen. "Das hatten wir in unseren Partnerstädten Mansfield und Meaux so gesehen und wollten die Idee spontan importieren." Da aber Spontaneität bekanntlich wohlüberlegt sein will, dauerte es noch zwei Jahre bis zum Start.

Dann hingen die ersten Blumenampeln. Zu einer Zeit, als über die Hauptstraße noch 20.000 Autos täglich brausten (wenn sie nicht im Stau standen). Ungeahnte technische Probleme waren zu lösen. "Die RWE teilten uns mit, dass die Ampeln nicht an die damals gebräuchlichen Laternen hängen dürften", erinnert sich Klützke. Dann ging es plötzlich doch. Und es blieb dabei. Der Aufwand hielt sich angesichts von vier Laternenmasten in vergleichsweise engen Grenzen. Davon kann bei der Aktion 2016 nicht mehr die Rede sein. "77 Blumenampeln zum Stückpreis von 250 Euro sind angeschafft." Möglich geworden sei das durch Spenden der Heiligenhauser. Die gehen in dieser Sache beim Stadtmarketing ein. Die Ampeln kommen aus Frankreich, die Gartenexperten der Firma Fernau sorgen diesmal für das Bepflanzungsmaterial: Efeu, Geranien und Weihrauch. Alles in den Farben weiß, rosa, rot und grün. Alles finanziert über das Stadtmarketing.

 Privat- und Geschäftsleute spendeten für die 77 Blumenampeln. Für Pflanzen und Pflege sorgt das Stadtmarketing.

Privat- und Geschäftsleute spendeten für die 77 Blumenampeln. Für Pflanzen und Pflege sorgt das Stadtmarketing.

Foto: A. Blazy

Und es gibt tatkräftige Unterstützung. So hat Stadtmarketing-Koordinator André Saar gleich mehrere Sonderaufgaben. Er schafft den Sonnenpavillon heran und baut ihn auf. Kurz darauf sieht man ihn, wohl versehen mit einem Satz Schraubenschlüssel, an den Blumenampeln. "Die müssen zum Teil umgebaut werden, weil die Halterungen nicht automatisch an jeden Mast passen."

Unterschiedliche Masten? Uschi Klützke erklärt's, wieder mit einem kleinen Rückblick: "Vor dem Umbau der Hauptstraße hieß es gleich, danach werde das mit den Ampeln wohl nicht mehr gehen." Eine weitere, von den Fakten überholte Ansicht. Denn inzwischen gibt es an der Hauptstraße auch schon spezielle Halterungen für je zwei Blumenampeln übereinander. Pflanzen ist die erste, Aufhängen und Bewässern die Folgeaktionen. Die übernehmen jetzt die Stadtbetriebe. In der Vergangenheit haben sich Heiligenhauser Gartenbetriebe (Fernau, Auler, Possienke) für die Aktion ins Zeug gelegt. Aber auch für die Stadtbetriebe haben die Organisatoren um Uschi Klützke mehr zu bieten als motivierende Worte: "Zum Bewässern der Ampeln haben wir im vergangenen Jahr eine Spezialpumpe gespendet, die kostete 640 Euro. "So eine hatten die nämlich nicht."

(RP)
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