Heiligenhaus Autorenteam lässt Stadtgeschichte lebendig werden

Heiligenhaus · 52 Seiten voller Wissen und Witzigem über Heiligenhaus - das bietet die neue Broschüre des Geschichtsvereins.

 Das Autorenteam des Geschichtsvereins um Peter Ihle (Mitte) bringt das neue Heft zum Martinsmarkt am Wochenende heraus.

Das Autorenteam des Geschichtsvereins um Peter Ihle (Mitte) bringt das neue Heft zum Martinsmarkt am Wochenende heraus.

Foto: P. Köhnes

Die Autoren sind unter Anleitung von Lektor und Herausgeber Rolf Watty ein eingespieltes Team. Deshalb weiß Watty selbst am besten, wie viel Aufwand es bedeutet, regelmäßig eine Publikation zur Stadtgeschichte auf den Markt zu bringen. Jetzt ist es wieder so weit: Das 17. Heft der Schriftenreihe "Cis Hilinciweg" kommt zum Martinsmarkt am Wochenende in den Verkauf. Es kostet fünf Euro.

Den komplizierten, lateinischen Titel des Hefts erklären die Macher regelmäßig gern im Vorwort: In einer Urkunde des Jahres 875 über die Grenze des Werdener Abteibezirks ist von einem Ort namens "Cis Hilinciweg" ( = diesseits des vorzeitlichen Handelsweges) die Rede. Heiligenbaus in Urform sozusagen. Und aus der Erfahrung der vorangegangenen Schriften haben die Köpfe des Geschichtsvereins um Watty und den Vorsitzenden Peter Ihle gelernt: "Es sind vor allem Geschichten rund um alte Heiligenhauser Firmen traditionell stark gefragt", sagte Watty gestern bei der Präsentation. Hefte mit diesem Inhalt sind teils vergriffen, teils nur noch schwer über den Geschichtsverein zu bekommen. So sind zwei Schwerpunktthemen diesmal die Geschichte der alten Gießerei Hitzbleck und die der Firma Dörrenhaus in Hetterscheidt. Für beide gibt es den gleichen aktuellen Bezug: Sie werden bald nahezu spurlos von der Stadtkarte verschwunden sein.

Darauf allein beschränkt sich das Heft mit seinen 52 Seiten aber bei weitem nicht. Es lädt auch darüber hinaus zum Schmökern ein. So stellen Watty und Co-Autor Helmut Grau noch einmal die Frage, ob es sich beim sagenumwobenen "Schloss Hetterscheidt" um ein Phantom oder ein historisches Faktum handelt. Und zusammen mit Friedrich Wilhelm Troost hat Watty auch ein auf den ersten Blick abseitiges Thema aufbereitet: "1816 - das Jahr ohne Sommer. Eine Naturkatastrophe aus Flandersbacher Sicht" ist auf fünf Seiten nacherzählt.

Ein besonderes Schmankerl ist die kleine Verbeugung in Richtung des alten Stadtdirektors August Overhamm. Anlass: Vor 70 Jahren, 1947, erhielt Heiligenhaus das Stadtrecht. In diesem Jahr würdigte der Stadtdirektor ein weiteres Jubiläum: 50 Jahre Selbstständigkeit. Das tat er - hochoffiziell - in schönem Heljenser Platt. Seine Verse sind im neuen Cis Hilinciweg abgedruckt (mit einer Übersetzung ins Hochdeutsche).

Interessierte Leser sollten rasch zugreifen. Denn 280 Hefte der Auflage von 500 gehen als Jahresgabe an die Mitglieder des Geschichtsvereins, 100 weitere an den Verein "Frohsinn"(dessen Jubiläum Peter Ihle in einem weiteren Beitrag würdigt). Erhältlich ist das Heft - unabhängig vom Martinsmarkt - im Museum Abtsküche, in der Sparkasse und beim SKFM.

(RP)
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