Ratingen Ausstellung: Wie man Konflikte ohne Kriege löst

Ratingen · West Eine Ausstellung der evangelischen Kirche im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Erfurter Straße 30, zeigt gewaltfreie Methoden zur Lösung von Konflikten. "Wenn wir eine solche Ausstellung anbieten, dann ist es nur logisch, dies dort zu tun, wo die Generation ist, die in Zukunft verschiedene Wege der Friedensbildung kennen und erleben sollte", sagt Jürgen Lindemann. Er ist Beauftragter des "konziliarischen Prozesses" - eines gemeinsamen Lernweges christlicher Kirchen, unter anderem für Frieden und Gerechtigkeit.

Die Ausstellung zeigt in sieben Stationen anhand unterschiedlichster historischer Konflikte andere, friedlichere Lösungswege als den ausschließlichen Einsatz von Militär. "Es geht unter anderem um den Kalten Krieg, um Zypern und Liberia, es geht um Apartheid, dabei auch um die Frage, wie viel gewaltfreien Einfluss man nehmen kann, indem man zum Beispiel den Kauf von Früchten aus Südafrika boykottiert", erklärt Religionslehrerin Annette Löwenburg. Die Oberstufenschüler ihres Religionskurses werden anderen Ausstellungsbesuchern als Scouts zur Verfügung stehen. "Wir können nicht davon ausgehen, dass unsere Schüler oder andere Besucher die genauen geschichtlichen Hintergründe der Konflikte kennen, dies ist aber wichtig, um die Zusammenhänge und die verschiedenen Wege der Konfliktlösungen zu verstehen. Je zwei meiner Schüler haben sich intensiv mit einer Station befasst und werden so durch die teils interaktive Ausstellung begleiten können."

Der evangelische Pfarrer Frank Schulte fasst die Intention noch einmal deutlich zusammen. "Krieg stellt nicht generell die Lösung dar. Mit Waffen lässt sich vielleicht eine Grundbasis schaffen, aber Friedensarbeit leistet Gewalt ganz sicher nicht. Wir wollen die friedliche Auseinandersetzung miteinander im Gespräch oder in gemeinsamen Aktivitäten." Lehrerin Annette Löwenburg kann dem nur zustimmen. "Ganz im Sinne von Bonhoeffer: Es geht um Toleranz und Verantwortung. Und wir möchten, dass unsere Schüler diese verschiedenen friedlichen Lösungsstrategien in ihren Alltag integrieren, denn Konfliktpotenzial gibt es auch bei uns jede Menge."

Die Ausstellung im Pädagogischen Zentrum der Schule wird vom 20. bis 25. November gezeigt. Externe Schulgruppen können sich anmelden bei Jürgen.lindemann@arcor.de. Allgemeine Öffnungszeiten für Besucher: Mittwoch, 22. November, 15 bis 19 Uhr, und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Einen Vortrag von Clemens Ronnefeldt gibt es am Montag, 20. November, 19.30 Uhr in der Versöhnungskirche.

(dani)
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