Heiligenhaus Ausschuss lehnt Fahrradboxen ab

Heiligenhaus · Fraktionen ist das Angebot zu teuer. Stadt steigt aus Förderprogramm aus.

Das Auto in der Garage lassen und stattdessen mit dem Fahrrad zur nächsten Haltestelle, das Rad dort in eine sichere Abstellbox stellen, die man vorher per Web-App reserviert hatte und mit dem ÖPNV weiter - das ist die Idee hinter dem Förderprogramm "Klimaschutz im Radverkehr".

Bei dem hatte sich wie berichtet Heiligenhaus als eine von 22 Kommunen beworben. Die Stadt wollte mit dieser Förderung 24 dieser elektronischen Fahrradboxen an zwölf Standorten aufstellen. Der Verkehrsausschuss hat sich in dieser Woche mehrheitlich gegen die Teilnahme entschieden. Gründe dafür lagen vor allem in der Finanzierung, die trotz 90-prozentiger Förderung nicht klar abzusehen sei sowie in "überraschend hohen Betriebskosten ", so die einheitliche Meinung aller Parteien.

Tiefbau-Chef Michael Krahl hatte den Mitgliedern das Konzept erklärt und gleich zwei Kalkulationen mitgebracht. Da die tatsächlichen Kosten einer weiteren teilnehmenden Kommune höher ausgefallen seien, habe man die Heiligenhauser Kalkulation noch einmal ergänzt. Demnach rechnete Krahl bei der Errichtung der Anlagen von einem zehnprozentigen Eigenanteil von 9600 Euro (bei Gesamtkosten von 96.000 Euro) bis zu 15.000 Euro (Gesamtkosten 150.000 Euro).

Auch die laufenden Betriebskosten von jährlich rund 5500 Euro durch permanente Strom- und Internetverbindung überraschten alle Parteien, zumal darin die Wartungskosten noch nicht eingerechnet waren.

Gegen die Stimmen der WAHL und der Grünen wurde die Teilnahme von FDP, SPD und CDU abgelehnt. Damit ist Heiligenhaus bereits die zweite Kommune, die aussteigt.

Manfred Gries (CDU) sagte zudem, dass seine Fraktion die Nutzergruppe für dieses Angebot nicht erkennen könne, während Stefan Okon (WAHL) erklärte, dass ihn bereits mehrfach interessierte Nutzer angesprochen hätten und der Bedarf in Heiligenhaus durchaus da sei.

(sade)
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