Ratingen/Heiligenhaus Auf den Knien rutschend über die A44-Pläne

Ratingen/Heiligenhaus · Detlev Parr (FDP, Ex-MdB) erinnert sich an die Anfänge der Planungen für den Lückenschluss.

Es ist ein besonderer Tag für den Ex-Bundestagsabgeordneten Detlef Parr, wenn Landesverkehrsminister Wüst am morgigen Freitag endlich das A-44 - Teilstück zwischen Heiligenhaus und Velbert freigibt. 1975 begann für Parr und die Freien Demokraten nach eigenen Angaben die politische Arbeit für den Lückenschluss der A 44 - zum Beispiel mit einem persönlichen Besuch bei dem damaligen Landesverkehrsminister Dr. Horst-Ludwig Riemer (FDP). Mehrere Meter Planungsunterlagen breiteten sich auf dem Fußboden des Ministerbüros aus.

Parr erinnert sich: "Auf den Knien rutschend ging man Stück für Stück den geplanten Streckenverlauf durch. Hauptthema war die Trassenführung mit möglichst geringen Belastungen der Anwohner und Lärmschutzmaßnahmen, die damals noch in Teilbereichen eine Halbabdeckelung der Fahrbahn vorsah - ein tunnelähnlicher Lärmschutz, der später den Einsprüchen und Protesten aus der Bevölkerung zum Opfer fiel." Mit der Zeit flossen die bereitgestellten Steuergelder in andere, weniger umstrittene Straßenbauprojekte. "Zug um Zug veränderte sich die Planung, die Salamitaktik der Behörden - der Bau der Autobahn in Teilstücken statt aus einem Guss - zeigte Spuren. Den Ratinger und Heiligenhauser Politikern blieb viele Jahre nur der neidische Blick nach Velbert. Dort hatte sich Bürgermeister Heinz Schemken für seine Bürger durchgesetzt, während sich in Ratingen und Heiligenhaus der Verkehr noch jahrelang durch die Innenstadt oder Ortsteile wie Homberg quälen musste."

Mit der Eröffnung am Freitag - so Detlef Parr warnend - ist das Ziel aber immer noch nicht endgültig erreicht. Und: "Die verbleibende Lücke nach Düsseldorf muss schnellstens geschlossen werden. Bedenken und Anregungen sind zur Genüge ausgetauscht worden, jetzt kann es nur noch heiße: Volle Kraft voraus!"Zum Schutz der An¬lieger wurden insgesamt 1.570 Meter Lärmschutzwände errichtet. Straßen.NRW investierte insgesamt 110 Millionen Euro. Das erste 4,6 Kilometer lange Teilstück wird am Freitag für den Verkehr freigegeben.

(JoPr)
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