Ratingen Auch Teddys müssen zum Doktor

Ratingen · Bei der gut besuchten Puppen- und Teddy-Börse trafen sich erneut zahlreiche Sammler.

 Claudia Hartung sorgt seit 20 Jahren als Bärendoktorin dafür, dass die geliebten Plüschtiere wieder wie neu aussehen.

Claudia Hartung sorgt seit 20 Jahren als Bärendoktorin dafür, dass die geliebten Plüschtiere wieder wie neu aussehen.

Foto: Achim Blazy

Schon in der ersten Stunde strömten rund 150 zumeist weibliche Besucher jenseits der Sechzig aus Ratingen und dem weiteren Umfeld in die Halle, um die wahren Schätze zu bewundern, die die Aussteller feilboten. Die jüngere Generation interessiert sich nicht mehr so für die historischen Stücke. Darum kommen auch viele Leute, um einen Schätztermin für die Puppe oder den Teddy zu vereinbaren, weil sie sie verkaufen wollen, war vom Puppen- und Spielzeugverein Ratingen zu hören.

Die Mitglieder des ältesten Museumsvereines in Ratingen hatten ehrenamtlich bereits zum 19. Mal für das Museum diese Börse organisiert. Alle Erlöse aus den Eintrittsgeldern und dem Kuchenbuffet fließen der Spielzeugabteilung des Ratinger Museums zu.

 Diese Puppen sind zum Spielen viel zu schade.

Diese Puppen sind zum Spielen viel zu schade.

Foto: Blazy Achim

Antike Puppen und Teddybären vom Ende des vergangenen Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre, aber auch aktuelle Sammlerstücke oder selbst hergestellte Stofftiere und Puppen, Zubehör für die Puppenstube oder den Kaufladen, Puppenkleider, altes Spielzeug und Sammlerliteratur wurden von den 45 Ausstellern auf 122 Tischen angeboten. Es gab viel zu schauen und kaufen. Für jeden Geldbeutel war etwas dabei, und das wissen die Besucher. Man kennt sich untereinander, denn viele kommen schon seit Jahren zu den unterschiedlichsten Puppenbörsen. "Hier gibt es keine Massenware, alles wurde liebevoll gefertigt, teilweise noch aus traditionsreichen Familienbetrieben", sagte Heike Krohn vom Puppen- und Spielzeugverein. Sie selber hatte auch einen Stand, an dem sie die von ihr gesammelten Schätzchen zum Verkauf anbot. Da sie gerne neue Objekte kauft, muss sie sich zwischendurch auch einmal von einigen Stücken trennen, denn unerschöpflich ist der Lagerraum bei ihr zu Hause auch nicht.

Es gab auch mehrere Puppen- und Bärendoktoren, die lieb gewonnene Sammlerstücke "heilten". Kleinere "Verletzungen" wurden sofort, die größeren zu Hause in der Werkstatt des "Doktors" behandelt.

Karin Röhring kam aus Essen. Sie hatte bei einer Börse in Kettwig vor etwa zwei Monaten bei den Puppendoktoren Heinz und Uschi Backes ihr "Strampelchen" abgegeben und wollte es jetzt wieder abholen. Mit der Puppe aus den vierziger Jahren hatte sie selber schon gespielt und wollte sie vor einiger Zeit für ihre Enkelkinder herausholen. Dabei bemerkte sie, dass ein Arm kaputt war. "Ich wollte die Puppe nicht einfach wegwerfen oder defekt herumliegen lassen, darum habe ich sie bei der Börse in Kettwig zur Reparatur abgegeben", sagte die Seniorin und bewunderte, wie fachmännisch der Arm aus Celluloid ersetzt wurde.

Und damit sie ihre Puppe nicht unbekleidet mit nach Hause nehmen musste, hatte sie ihr gleich noch auf der Börse neue Kleidung gekauft.

(RP)
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