Kreis Mettmann Arbeitsagentur-Chef wird zum Lehrling

Kreis Mettmann · Marcus Kowalczyk, Chef der Arbeitsagentur, war gestern zu Gast auf dem Benninghof, einer Werkstatt für Behinderte. .

 Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, wiegt und verpackt Schrauben in der Hephata-Werkstatt auf dem Benninghof.

Marcus Kowalczyk, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, wiegt und verpackt Schrauben in der Hephata-Werkstatt auf dem Benninghof.

Foto: Dietrich Janicki

Die richtige Ausbildung zu finden, ist nicht leicht. Die Zahl der möglichen Berufe ist groß, Informationen dazu zu bekommen, oft schwer. Im Kreis Mettmann drehte sich deshalb in dieser Woche alles um das Thema Ausbildung. Und damit natürlich auch um das Thema Fachkräftemangel. Die Arbeitsagentur in Mettmann nutzte deshalb die Gelegenheit, um auch auf eher unbekannte Berufe hinzuweisen - und stellte Azubis vor, die ihren Beruf gefunden haben.

So wie für Franziska Steffen. Für sie ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Seit zwei Jahren absolviert sie eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen der Evangelischen Stiftung Hephata in Mettmann. "Ich möchte Menschen im Leben begleiten und sie unterstützen", erklärt Franziska Steffen, "besonders die pädagogische Arbeit gefällt mir dabei gut."

In einer Förderschule hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, anschließend ein halbes Jahr in einem Krankenhaus gearbeitet und so den Aspekt der Pflege intensiv kennengelernt. "Doch der Beruf der Heilerziehungspflegerin ist noch viel vielseitiger", so Steffen. Dem kann auch Linda Schubert nur zustimmen. Sie ist im ersten Lehrjahr und unterstützt die Mitarbeiter der Hephata-Werkstatt in ihrem täglichen Leben.

Ein großer Teil dieses Lebens spielt sich in den Werkstätten ab, in denen für zahlreiche Kunden - viele aus dem Kreis Mettmann - gefertigt wird. So werden in einer Halle Schrauben abgewogen und verpackt, in einer anderen wird das Modell Wutsch von Puky zusammengeschraubt und verpackt. Aber auch für die Autoindustrie und andere industrielle Zweige wird in den Werkstätten der Hephata gearbeitet. Die Mitarbeiter werden dabei gründlich geschult und vom Arbeitsamt bezahlt. Mit ein Grund, warum gestern Marcus Kowalczyk zu Gast war. Der Chef der Arbeitsagentur in Mettmann schnupperte dabei nicht nur in die zahlreichen Arbeitsbereiche der Werkstatt hinein und überzeugte sich dort von der guten Arbeit, er informierte sich auch über den Beruf des Heilerziehungspflegers. "Ein Beruf mit Zukunft, bei dem man sehr gute Chancen hat, übernommen zu werden", erklärte Kowalczyk.

Gerade in diesem Bereich ist es allerdings schwer, genügend Auszubildende zu finden. "Wir suchen junge Menschen, die das machen möchten", bestätigt auch Rolf Weidenfeld, Leiter der Werkstatt. Den meisten sei der Beruf völlig unbekannt, obwohl die Aussichten sehr gut seien, nach der Ausbildung übernommen zu werden. Er verweist besonders auf die vielseitigen Aufgaben des Heilerziehungspflegers.

So sind diese zum einen in den Werkstätten dabei, um die Mitarbeiter zu schulen und zu betreuen, aber auch in Pflegeeinrichtungen sowie in den Wohnheimen und beim betreuten Wohnen haben sie ihre Aufgaben.

Dazu unterhält Hephata ein eigenes Berufskolleg in Mönchengladbach, an dem die Auszubildenden unterrichtet werden. Aber auch mit Berufskollegs in der Umgebung wird kooperiert.

(RP)
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