Heiligenhaus Amt geht härter gegen Falschparker vor

Heiligenhaus · Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes sind nun regelmäßig rund um Schul- und Hauptstraße unterwegs, um nach Falschparkern Ausschau zu halten. "Wir haben schon reichlich Knöllchen verteilt", sagt Kerstin Plambeck, zuständig für den Bereich Sicherheit und Ordnung in der Stadt.

 Ab sofort darf entlang der Schulstraße gar nicht mehr geparkt werden. Wegen der Sperrung der Hauptstraße ist hier nämlich nun eine Sackgasse und die Einbahnstraßenregelung aufgehoben.

Ab sofort darf entlang der Schulstraße gar nicht mehr geparkt werden. Wegen der Sperrung der Hauptstraße ist hier nämlich nun eine Sackgasse und die Einbahnstraßenregelung aufgehoben.

Foto: Achim Blazy

Was sich zunächst nach Geldschneiderei anhören mag, hat einen ernsten Hintergrund. Anfang des Monats war die Feuerwehr zu einem Einsatz an der Schulstraße gerufen worden. Durch ein falsch geparktes Fahrzeug auf der Schulstraße kamen die großen Feuerwehrfahrzeuge nur mit Mühe zur Einsatzstelle durch.Auf beiden Seiten blieben geschätzt nur noch 20 Zentimeter Platz. Auf der Rückfahrt über die Hauptstraße dann das inzwischen Bekannte Bild: Im Halteverbot standen sechs Autos, an denen die Feuerwehrwagen nur im Schritttempo vorbeifahren konnten. "Das ist so, seitdem dort die Baustelle existiert", sagt Feuerwehrsprecher Nils Vollmer. Aus Mangel an Parkalternativen stellen einge Autofahrer ihren Wagen ins absolute Halteverbot.

Für die Feuerwehr ist das ein Problem. "Selbst wenn wir mit den Wagen gerade noch so durchkommen, können wir im Ernstfall nicht mehr aussteigen, weil wir die Türen nicht aufbekommen", sagt Vollmer. Oder die Drehleiter kann aus Platzmangel nicht manövriert werden.

Probleme, an die die Falschparker seiner Meinung nach oft gar nicht denken. Auch Kerstin Plambeck unterstellt den Falschparkern keine böse Absicht. Deshalb bemüht sich das Ordnungsamt die Verkehrssünder zu beraten. "Wir versuchen mit Hilfe der Polizei die Halter ausfindig zu machen und ihnen die Situation zu erklären", sagt Plambeck. Denn bei allem Verständnis für die Parksituation der Anwohner: "Notfalls wird rigoros abgeschleppt", sagt Plambeck. Schließlich zählt bei einem Notfall jede Sekunde.

Und für die Feuerwehr gilt bei jedem Einsatz, die Verhältnismäßigkeit der Mittel abzuwägen. "Wenn wir sehen, dass es brennt und Menschen bereits auf dem Balkon stehen, kann der Einsatzleiter anordnen, mit Gewalt durch die behindernden Autos zu fahren", sagt Vollmer. "Das ist rechtlich zulässig. Oder wir räumen die Fahrzeuge weg. Das lässt sich mit vier handelsüblichen Schüppen, jede für ein Rad, einfach bewerkstelligen. Wir haben theoretisch ganz viele Möglichkeiten, den Weg freizuräumen, doch alle kosten im Notfall Zeit."

Außerdem gibt Vollmer zu bedenken, dass sich die Falschparker selbst gefährden, denn sie sind es in der Regel, die in einem der umliegenden Häuser wohnen. Und Kerstin Plambeck erklärt, dass die Feuerwehrfahrzeuge mehr Platz brauchen, als Laien dies auf den ersten Blick erkennen. beispielsweise um die Drehleiter auszufahren. Und die ist vor allem im Notfall an der Hauptstraße notwendig. "Viele der Häuser dort, die mehr als zwei Etagen haben, verfügen über keinen zweiten Rettungsweg", sagt Plambeck. Diese Bewohner müssten im Brandfall von der Feuerwehr über die Drehleiter aus dem Haus herausgeholt werden.

Aus diesen Gründen hat das Ordnungsamt den Bereich derzeit genau im Blick. Die Kontrollen zeigten laut Kerstin Plambeck auch schon erste Wirkung. Die Zahl der Falschparker, so sagt sie, sei zurückgegangen.

Ab sofort wird das Parken übrigens noch weiter eingeschränkt. Da ab Montag die Hauptstraße zwischen Kettwiger Straße und Bahnhofstraße für etwa drei Wochen gesperrt wird, ist die Schulstraße ab sofort eine Sackgasse. Damit wird die geltende Einbahnstraßenregelung aufgehoben. Das Parken ist dort nun ab sofort gar nicht mehr erlaubt.

(RP)
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